gms | German Medical Science

127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Lebenslange schwere Obstipation einer Jugendlichen mit Megacolon aufgrund einer unerkannten Colonduplikatur

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Klaus-Dieter Rückauer - Chirurgische Universitätsklinik Freiburg, Allgemeine u. Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Susanne Lagrèze - Chirurgische Universitätsklinik Freiburg, Allgemeine u. Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Tanja Woltering - Zentrum Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Allgemeine Pädiatrie, Freiburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch309

doi: 10.3205/10dgch309, urn:nbn:de:0183-10dgch3096

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Rückauer et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Duplikaturen des Gastointestinaltraktes sind seltene Malformationen. Obstipation ist in der Kindheit sehr häufig mit organischen oder funktionellen Ursachen. Schwere Obstipation and Anorexie in Kombination als Ergebnis einer Colonduplikatur ist keine nahe liegende Diagnose.

Material und Methoden: Wir berichten über ein 17-jähriges Mädchen mit chronischer Obstipation seit Geburt, die im letzten Jahr eine Anorexie entwickelt hatte. Konservative Behandlung wurde unter der Annahme funktioneller oder psychologischer Gründe fortgeführt. Sie stellte sich mit extremer schmerzhafter Distension des Abdomens vor, die sie von normalen physischen Aktivitäten ausschloss.

Ergebnisse: Im MRI zeigte sich das Abdomen fast komplett ausgefüllt durch einen extrem distendierten Darm voller Stuhl. Ein M. Hirschspung konnte ausgeschlossen werden. Nach acht Tagen (!) Colonlavage wurde eine laparoskopische Hemicolectomie links durchgeführt. Die Dissection war äußerst schwierig wegen der engen Raumverhältnisse. Es zeigte sich eine Duplikatur des linken Colons beginnend distal der linken Flexur bis zum Sigma mit einem Durchmesser von mehr als 20 cm.

(Abbildung 1 [Abb. 1])

Schlussfolgerung: Eine Colonduplikatur ist ein diagnostisches Chamäleon. Selbst bei extremem Megacolon kann eine laparoscopische Resektion erfolgen.