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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Ergebnisse nach Resektion hepatozellulärer Karzinome

Meeting Abstract

  • Hannes Neeff - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Oliver Drognitz - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Andrea Klock - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Frank Makowiec - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Ulrich Theodor Hopt - Universitätsklinikum Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch292

doi: 10.3205/10dgch292, urn:nbn:de:0183-10dgch2929

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Neeff et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist in Mitteleuropa stetig zunehmend. Die Therapiemöglichkeiten bei HCC sind abhängig vom Ausmaß der Erkrankung und umfassen auch eine Resektion. Da chirurgische Ergebnisse aus Deutschland noch wenig bekannt sind analysierten wir unsere Erfahrungen aus einer Universitätsklinik aus dem letzten Jahrzehnt.

Material und Methoden: Seit 1999 führten wir bei 99 Patienten (83% männlich, median 63 Jahre) eine Leberresektion wegen HCC durch. Die Datenerhebung erfolgte prospektiv. Die Nachbeobachtung (n=91) lag im Median bei 1,1 Jahren (bis 8 Jahre). Das Überleben wurde mittels der Kaplan-Meier-Methodik errechnet.

Ergebnisse: Eine Zirrhose lag in 50% vor, eine virale Hepatitis wurde bei 28% nachgewiesen. Die Anzahl der Tumore betrug im Median eins (1–11). Die mediane Größe lag bei 55 mm (5–250 mm). 58% der Tumore wurden atypisch oder durch Segmentresektion, 42% durch eine (ggf. erweiterte) Hemihepatektomie entfernt. In 95% gelang die R0-Resektion. Die Gesamtkomplikationsrate lag bei 61%. Eine operative Revision wurde in 10% durchgeführt. Die Gesamtmortalität lag bei 8,6% und nahm während des Studienzeitraumes stark ab (1999–2004: 14,9%, ab 2005: 2%, p = 0,02). Das Überleben betrug 82% nach 1 Jahr, 59% nach 3 und 27% nach 5 Jahren. Als tendenzieller prognostischer Faktor konnte das T-Stadium identifiziert werden.

Schlussfolgerung: Bei adäquater Patientenselektion gelingen bei einem HCC R0-Resektionsraten von weit über 90%. Trotz einer hohen Komplikationsrate bleibt die Notwendigkeit einer Re-Operation eher die Ausnahme. Die perioperative Mortalität war (im Gesamtzeitraum) höher als nach Resektion anderer Lebertumore, nahm mit zunehmender Zentrumsexpertise aber signifikant ab. Die Überlebensrate unserer Serie ist vergleichbar mit Berichten anderer europäischen Zentren.