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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Extraabdominelle Lymphknotenmetastasen von gastrointestinalen Stromatumoren (GISTs) und ihre prognostische Bedeutung

Meeting Abstract

  • Nikolaos Vassos - Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Erlangen, Deutschland
  • Jonas Göhl - Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Erlangen, Deutschland
  • Abbas Agaimy - Universitätsklinikum Erlangen, Pathologisches Institut, Erlangen, Deutschland
  • Werner Hohenberger - Universitätsklinikum Erlangen, Allgemein- und Visceralchirurgie, Erlangen, Deutschland
  • Roland Croner - Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik mit Poliklinik, Erlangen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch286

doi: 10.3205/10dgch286, urn:nbn:de:0183-10dgch2865

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Vassos et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Metastasen gastrointestinaler Stromatumore (GISTs) treten typischerweise im Peritoneum und in der Leber auf, während Lymphknotenmetastasen (LKM) selten sind. Vor diesem Hintergrund wird eine Lymphknotendissektion für GISTs im Rahmen der chirurgischen Therapie nicht generell empfohlen.

Material und Methoden: Wir präsentieren den klinischen Verlauf, sowie makroskopische, microskopische und immunohistochemische Kriterien zweier besonderer Fälle von GISTs mit syn- oder metachronen extraabdominellen Lymphknotenmetastasen.

Ergebnisse: Bei einem 35-jahrigen Patienten wurde wegen eines GISTs des Magens eine Gastrektomie, atypische Leberresektion sowie Lymphknotendissektion (bei intraoperativ positiven LKM) am Truncus coeliacus durchgeführt. Histologisch wurde ein c-kit positiver Hochrisiko-GIST des Magenfundus vom epitheloid-spindelzelligen Mischtyp diagnostiziert mit Nachweis von 8 regionären LKM. Postoperativ wurde eine Imatinib-Therapie eingeleitet, unter welcher der Patient zwei Jahre später Lebermetastasen entwickelte. Es wurde eine Hepatektomie re. durchgeführt. Die Imatinib-Therapie wurde nicht fortgeführt. Bei im Verlauf neu entwickelten axilliären LKM wurde eine Sunitib-Therapie begonnen. Hierunter kam es zur progredienten mediastinalen, abdominellen, ossären und kutanen Metastasierung. Eine palliative Lymphknotendissektion der rechten Axilla sowie eine Extirpation des Tumors an der Bauchwand wurden im Verlauf durchgeführt.

Bei einem 76-jahrigen Patienten wurde ein GIST des Ileums mit synchroner LKM in der rechten Leiste histologisch gesichert. Es erfolgte eine Ileumsegmentresektion mit Mesenterial- und Leistenlymphknotendissektion. Aufgrund des primär malignen Verhaltens mit synchroner LKM wurde eine Imatinib-Therapie eingeleitet, die wegen Unverträglichkeit von dem Patienten zwei Jahre später abgebrochen wurde.

Schlussfolgerung: Abdominelle Lymphknotenmetastasen treten beim GIST selten auf. Die extraabdominelle Lymphknotenmetastasierung stellt ein spätes Ereignis im Krankheitsverlauf von Hochrisiko-GISTs dar, sie signalisiert einen aggressiveren Verlauf und ist durch eine Tyrosinkinase-Inhibitoren-Therapie schwer zu kontrollieren.