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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Online gegen familiären Darmkrebs

Meeting Abstract

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  • Gabriela Möslein - St. Josefs-Hospital Bochum-Linden, Abt. Chirurgie u. Coloproktologie, Bochum, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch265

doi: 10.3205/10dgch265, urn:nbn:de:0183-10dgch2652

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Möslein.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Schlüssel zur Ermittlung von erblich vorbelasteten Familien liegt in der Erhebung der Familienanamnese in Form eines Stammbaums. Unter Zugrundlegung der Amsterdam I- und II-Kriterien entwickelten wir einen Algorithmus, der in einem interaktiven Stammbaumprogramm umgesetzt wurde und online eine sofortige Einschätzung des Risikos zulässt. Ein Fragebogen lässt Rückschlüsse zur näheren Charakterisierung des Nutzers zu und gibt Auskünfte über die subjektive Bewertung des Tests. Aus Datenschutzgründen ist kein Rückschluss auf die Risikoeinstufung durch den Nutzer selbst möglich.

Material und Methoden: Unter Zugrundlegung der Amsterdamkriterien entwickelten wir einen Algorithmus, der die sofortige Einschätzung des Risikos in Form einer interaktiven Stammbaumerstellung ermöglicht. Hierbei werden die eingegebenen Daten verrechnet und in eine Empfehlung umgesetzt.

Ergebnisse: Es besuchten 4.775 Personen, also über 35 Prozent der potenziellen Nutzer, die Testseite, von denen 1.226 den Test durchführten. Aus Datenschutzgründen ist ein Rückschluss auf die Risikoeinschätzung durch den Nutzer nicht möglich. Dennoch kann nach Durchführung des Testes ausfüllbaren Fragebogen auf den User und den subjektiven Informationsgehalt des Testes rückgeschlossen werden. 418 Besucher sendeten den Fragebogen in gültiger Form zurück. Demnach erreichte der Test zum überwiegenden Teil Interessierte aus Deutschland (87,7 Prozent), der Schweiz (10,3 Prozent) und Österreich (fünf Prozent).

Schlussfolgerung: Insgesamt bewerteten 57,1 Prozent der Testteilnehmer den Informationsgehalt des Testes als gut und beruhigend, während 37,1 Prozent die Information als nicht ausreichend und verunsichernd wahrnahmen (siehe Abbildung 4). Die Gesamtbewertung nach dem Schulnotensystem ergab eine Durchschnittsnote von 2,25. Der beschriebene Onlinetest ist nicht nur ein nutzerfreundliches Instrument zur Nutzung durch den interessierten Laien: Jeder niedergelassene Arzt oder Betriebsarzt kann mit seiner Hilfe schnell einen Stammbaum erheben, der weiterhin der Schlüssel zur Identifizierung eines Hochrisikokollektivs bleiben wird.