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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Off-Label-use der LISS Platte bei proximaler Femurfraktur

Meeting Abstract

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  • Michael Roesgen - Sana Krankenhaus Benrath, Unfallchirurgie und Orthopädie, Düsseldorf, Deutschland
  • Carsten Raab - Sana Krankenhaus Benrath, Unfallchirurgie und Orthopädie, Düsseldorf, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch256

doi: 10.3205/10dgch256, urn:nbn:de:0183-10dgch2568

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Roesgen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Winkelstabile Implantate sind bisher nur für den distalen, gelenknahen Femur entwickelt. In einer erweiterten und ursprünglich nicht dafür vorgesehenen Indikation können diese winkeklstabile Implantate auch am proximalen Femur eingesetzt werden.

Material und Methoden: Bei instabilen Frakturen des proximalen Femurs bei Mehrfragmentfrakturen und bei Defektsituationen kann statt DHS oder PFN eine LISS Platte der Gegenseite mit dem ursprünglich distalen Teil nach proximal gedreht werden. Damit folgt sie der physiologischen Antekurvation. 4–6 Schrauben lassen sich winkelstabil im Schenkelhals und in der pertrochantären Region verankern. Im Sinne der überbrückenden Osteosynthese werden Defektsituationen nach distal mit winkelstabilen Bolzen fixiert.. Die Winkelstellung proximal, entsprechend einer früher üblicherweise verwendeten Condylenplatte, ermöglicht eine hoch proximale Verankerung. Gerade Trümmerzonen lassen eine stabile Verankerung der intramedullären Systeme im proximalen Anteil vermissen.

Ergebnisse: In den vergangenen 3 Jahren wurden in der Unfallchirurgischen Klinik der Sana Kliniken Düsseldorf am Krankenhaus Benrath 9 Patienten mit diesen winkelstabilem Implantat operiert. Bei allen Patienten resultierte eine knöcherne Durchbauung. Die Verankerung war immer stabil. Infektionen waren nicht zu beklagen. Die Iimplantate sind in situ verblieben. Die Gehfähigkeit konnte bei allen Patienten wieder hergestellt werden.

(Tabelle 1 [Tab. 1])

Schlussfolgerung: Gerade in problematischen Operationssituationen mit proximaler Trümmerzone, langstreckiger Instabilität oder verbliebenen Defektsituationen bis hin zur Pseudarthrose, stellt die extra anatomisch applizierte LISS Platte ein wertvolles Implantat dar. Es lassen sich zuverlässig reproduzierbare Resultate erzielen.