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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Shigatoxin-B als Vektor für spezifische Diagnose und Therapie von Pankreaskarzinomen

Meeting Abstract

  • Matthias Maak - Klinikum Rechts der Isar der TU-Muenchen, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München, Deutschland
  • Robert Rosenberg - Klinikum Rechts der Isar der TU-Muenchen, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München, Deutschland
  • Bernhard Holzmann - Klinikum Rechts der Isar der TU-Muenchen, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München, Deutschland
  • Jörg Kleeff - Klinikum Rechts der Isar der TU-Muenchen, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München, Deutschland
  • Ludger Johannes - Institut Curie, UMR 144, Paris, Frankreich
  • Helmut Friess - Klinikum Rechts der Isar der TU-Muenchen, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München, Deutschland
  • Klaus-Peter Janssen - Klinikum Rechts der Isar der TU-Muenchen, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch232

doi: 10.3205/10dgch232, urn:nbn:de:0183-10dgch2324

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Maak et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Pankreaskarzinom ist mit einem medianen Überleben von 6 Monaten nach Diagnosestellung und einer 5-Jahresüberlebensrate von unter 5% eine der aggressivsten Tumorentitäten. Häufig ist eine kurative Resektion nicht mehr möglich und die aktuell zur Verfügung stehenden Chemotherapieverfahren sind unzureichend. Die nicht toxische Untereinheit B des bakteriellen Shigatoxin (STxB) stellt eine vielversprechende neue Option für Diagnose und Therapie von soliden Tumoren des Gastrointestinaltraktes dar. An colorektalen Karzinomen konnten wir bereits zeigen, dass der spezifische Rezeptor Gb3 (CD77) in Karzinomen und Metastasen signifikant überexprimiert ist. STxB konnte erfolgreich für nichtinvasives Imaging an Tiermodellen von Darmtumoren eingesetzt werden. Ziel dieser Studie war eine Untersuchung von Pankreaskarzinomen auf eine entsprechende Nutzbarkeit.

Material und Methoden: Operationspräparate von 28 Pankreaskarzinome und 27 dazugehörige Normalgeweben wurden gewonnen und zur Gb3-Quantifizierung mittels Dünnschichtchromatographie genutzt. Parallel wurden an Kryoschnitten der gewonnenen Gewebe sowie an Pankreaskarzinomzelllinien (MiaPaca2, BxPC3, DanG) Bindungsstudien mit rekombinantem, fluoreszenzmarkiertem STxB durchgeführt und die Kinetik der Aufnahme untersucht.

Ergebnisse: Der Rezeptor Gb3 ist in Pankreaskarzinomen signifikant überexprimiert gegenüber gesundem Pankreasgewebe (p=0,0007). Bei einem Cut Off von 42,9 ng Gb3/mg Gewebe waren 64% der Tumoren (18/28) in der Gruppe der Hochexprimierer. Der Grad der Gb3-Expression zeigte keinen Zusammenhang mit dem postoperativen Gesamtüberleben. Immunhistochemische Untersuchungen von Gewebeschnitten konnten die biochemischen Ergebnisse bestätigen und eine Expression in Tumorzellen nachgewiesen werden. STxB wurde von den Tumorzellen in vitro über den retrograden Pathway rasch aufgenommen und war nach 60 Minuten intrazellulär im Golgi-Apparat nachweisbar.

Schlussfolgerung: STxB zeigt ein großes Potential als hochspezifischer Vektor für das Tumor-Targeting an Pankreaskarzinomen.