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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

ATIII und NAC hemmen die mikrovaskuläre Thrombusbildung im postischämischen Gewebe in vivo

Meeting Abstract

  • Anja Püschel - Chirurgische Universitätsklinik Rostock, Klinik für Allgemeine Chirurgie, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Rostock, Deutschland
  • Nicole Lindenblatt - Universitätsspital Zürich, Klinik für Wiederherstellungschirurgie, Zürich, Schweiz
  • Brigitte Vollmar - Universität Rostock, Institut für Experimentelle Chirurgie, Rostock, Deutschland
  • Ernst Klar - Chirurgische Universitätsklinik Rostock, Klinik für Allgemeine Chirurgie, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Rostock, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch193

doi: 10.3205/10dgch193, urn:nbn:de:0183-10dgch1935

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Püschel et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Pankreastransplantation ist eine Therapieoption des D.m. Dabei stellt die Transplantatthrombose eine Hauptkomplikation dar. Als ursächlich werden der Ischämie-/Reperfusionsschaden sowie die eingesetzten Immunsuppressiva diskutiert. Viele Studien weisen auf den protektiven Einfluss einer ATIII- und N-Acetylcystein(NAC)-Gabe beim I/R-Schaden hin. Ziel dieser Studie war es deren therapeutische Bedeutung auf die Kinetik mikrovaskulärer Thrombusbildung unter Therapie mit Tacrolimus (TAC) nach I/R in vivo zu analysieren.

Material und Methoden: In der Rückenhautkammer der C57BL/6J Maus wurde die Bildung lichtinduzierter mikrovaskulärer Thrombosen mittels Intravitalmikroskopie quantitativ analysiert. Die Kontrolltiere ohne I/R erhielten NaCl (NaCl 10ml/kg ip, n=7). Zudem wurde der Einfluß kalter I/R untersucht. Diese Tiere erhielten NaCl (NaCl-I/R n=6) oder TAC (TAC-I/R 10mg/kg ip, n=4) sowie einige zusätzlich ATIII (250IU/kg iv) und NAC (125mg/kg iv) vor Reperfusion (NaCl-I/R-AT/NAC n=4 bzw TAC-I/R-AT/NAC n=4).

Ergebnisse: Der I/R-Schaden bewirkte eine deutliche Reduktion der Okklusionszeit von Arteriolen und Venolen (NaCl-I/R 520±94 und 380±39s vs. NaCl 888±123 und 708±141s). Zusätzliche TAC-Gabe im postischämischen Gewebe zeigte eine deutliche Akzeleration der Thrombusbildung. Applikation von ATIII und NAC vor Reperfusion konnte die beschleunigte Thrombusformation signifikant in Arteriolen und Venolen revertieren (NaCl-I/R-AT/NAC 819±66 und 598±110s vs. NaCl-I/R; TAC-I/R-AT/NAC 478 ± 61 und 382±58s vs. TAC-I/R 317±43 und 254±24s, jeweils p<0,05).

Schlussfolgerung: Der I/R-Schaden bewirkt eine akzelerierte Thrombusbildung. TAC hat einen zusätzlichen thrombogenen Effekt. Die vorliegende Studie belegt den protektiven Einfluss einer ATIII- und NAC-Gabe vor Reperfusion und stellt somit eine mögliche Strategie in der Prävention mikrozirkulatorischer Störungen nach Transplantation dar.