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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Chirurgisches Outcome von spinalen Metastasen – eine retrospektive Analyse dekompressiv behandelter Patienten

Meeting Abstract

  • Matthias Kirsch - Universitätsklinikum Dresden, Neurochirurgie, Dresden, Deutschland
  • Mario Leimert - Universitätsklinikum Dresden, Neurochirurgie, Dresden, Deutschland
  • Julia Neidel - Universitätsklinikum Dresden, Anästhesie und Intensivtherapie, Dresden, Deutschland
  • Kathrin Geiger - Universitätsklinikum Dresden, Deutschland
  • Michael Lorenz - Universitätsklinikum Dresden, Neurochirurgie, Dresden, Deutschland
  • Gabriele Schackert - Universitätsklinikum Dresden, Neurochirurgie, Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch166

doi: 10.3205/10dgch166, urn:nbn:de:0183-10dgch1668

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Kirsch et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die metastatische Kompression des Rückenmarks ist eine gefürchtete Notfallsituation im Rahmen einer Tumorerkrankung, da sie unbehandelt zu einer Querschnittssymtomatik führen kann. Obwohl die die maximale Tumorresektion Ziel der chirurgischen Therapie ist, kann häufig nur eine dekompressive Operation durchgeführt werden, um die drohende Querschnittsymptomatikzu verhindern. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die retrospektive Analyse intraspinaler metastatischer Tumoren, die lokal dekomprimiert wurden.

Material und Methoden: Wir untersuchten retrospektiv 32 Patienten, die von 1994–2007 mit einer progredienten Querschnittssymptomatik aufgrund der spinalen Metastasen chirurgisch versorgt wurden. Die neurologische Symptomatik, der postoperative Verlauf und Einflussgrößen wurden analysiert.

Ergebnisse: Von 32 Pt. mit extraduralen und 3 Pt. mit intraduralen Metastasen wurden 5 cervical; 19 thorakal und 8 lumbal operiert. Eine en-bloc Resektion war nicht möglich, so dass zur sofortigen Entlastung des Myelons dekompressive Laminektomien und Tumorteilresektionen durchgeführt wurden. In 20 Pt. waren die Metastasen die primäre Manifestation des Tumors. Die häufigste klinische Symtomatik zeigte sich in Form von Rückenschmerzen bei 26 von 32 Patienten. Die durchschnittliche Zeitdauer der Symptomatik betrug ca. 12 Wochen. Sensorische Defizite konnten bei 16 von 32 Patienten präoperativ festgestellt werden, bei 26 von 32 ließen sich Paresen nachweisen und 6 von 32 erlitten einen kompletten sensomotorischen Querschnitt. Sämtliche Patienten erhielten zur intramedullären Ödembehandlung Dexamethason.

Schlussfolgerung: Das neurologische Outcome korrelierte zum präoperativen Status. Die neurologische Funktion konnte durch die Dekompression verbessert bzw. gerettet werden. Lediglich länger als 8h bestehende Querschnittsyndrome profitierten nicht.