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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Operative Aspekte bei spinalen Raumforderungen im Kindesalter

Meeting Abstract

  • Dieter Class - Universitätsklinikum Magdeburg, Neurochirurgische Klinik, Magdeburg, Deutschland
  • Boris Jöllenbeck - Universitätsklinikum Magdeburg, Neurochirurgische Klinik, Magdeburg, Deutschland
  • Jana Kohl - Universitätsklinikum Magdeburg, Neurochirurgische Klinik, Magdeburg, Deutschland
  • Thomas Schneider - Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Plastische, Ästhetische und Handchirurgie, Magdeburg, Deutschland
  • Nicolai Hopf - Klinikum Stuttgart, Klinik für Neurochirurgie, Stuttgart, Deutschland
  • Roberto Michilli - Klinikum Stuttgart, Klinik für Neurochirurgie, Stuttgart, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch164

doi: 10.3205/10dgch164, urn:nbn:de:0183-10dgch1641

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Class et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die operative Behandlung kindlicher spinaler Raumforderungen muss neben der Erkrankung selbst den Zugang zum Spinalkanal berücksichtigen. Das Risiko einer Instabilität nach Freilegung der sich noch entwickelnden Wirbelsäule wird allgemein als hoch angesehen. Verschiedene Verfahren zu deren Vermeidung bieten sich an, unter anderem die osteoplastische Laminotomie.

Material und Methoden: In einer retrospektiven Analyse werden die Daten von 37 Patienten im Alter von 3 Monaten bis 18 Jahren (Durchschnitt 7 Jahre), bei denen 47 Eingriffe erforderlich waren, ausgewertet. Dies hinsichtlich der Art der Erkrankung, der durchgeführten operativen Maßnahme und der Nachbehandlung einschließlich der orthetischen Versorgung mit der Frage der postoperativen Stabilität.

Ergebnisse: 14 Patienten litten an spinalen Tumoren, 17 an spinalen Fehlbildungen, 2 an einer Chiari-Malformation mit Beteiligung der HWS, 3 an spinalen Blutungen, 1 Kind an einer intramedullären Abszedierung. Rezidiveingriffe erfolgten hauptsächlich bei Kinder mit Tumoren. Eine Laminotomie erfolgte in 37 Operationen, eine mediane Spaltung der Dornfortsatzreihe in 9 und eine paramediane Spaltung des Bogens einmal. Alle Patienten nach Laminotomie wurden über 3 Monate mit einem zuvor angepassten Korsett (Softcast-Mieder) versorgt und anschließend klinisch und radiologisch nachuntersucht. Anschließend erfolgte eine schrittweise Physiotherapie. Bei reiner Spaltung der Dornfortsatzreihe mit anschließender Readaptation erfolgte keine spezielle Ruhigstellung. Eine Instabilität stellte sich bei keinem Kind ein, auch nicht bei Rezidiveingriffen.

Schlussfolgerung: Eine osteoplastische Laminotomie sollte bei kindlichen spinalen Raumforderungen wenn immer möglich angestrebt werden, ein ausreichender Zugang zu den intraspinalen Strukturen ist manchmal durch Aufspreizung im Niveau der Dornfortsatzreihe bzw. des Wirbelbogens möglich.