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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Qualität der BQS-Dokumentation am Beispiel intra- und postoperativer Komplikationen nach Cholezystektomien

Meeting Abstract

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  • Jens Jakob - Universitätsmedizin Mannheim, Chirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch160

doi: 10.3205/10dgch160, urn:nbn:de:0183-10dgch1603

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Jakob.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ziel der vorliegenden Studie war die Validierung der BQS-Datensätze bezüglich postoperativer Komplikationen nach Cholezystektomien aus der eigenen Klinik aus dem Jahre 2007.

Material und Methoden: Die in an die BQS gemeldeten Daten wurden durch Vergleich mit einer prospektiven Komplikationsstatistik und durch eine retrospektive Krankenblattanalyse überprüft. Zusätzlich wurden Risikofaktoren für postoperative Komplikationen anhand der Krankenblattanalyse erfasst.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 205 Patienten in die Studie eingeschlossen. 88% der Cholezystektomien wurden laparoskopisch begonnen. Die Konversionsrate betrug 9%. Bei 28 Patienten traten intra- oder postoperative Komplikationen auf. DHC-Verletzungen/Verschlüsse traten nicht auf. Die häufigsten eingriffsspezifischen Komplikationen waren Wundheilungsstörungen (n=7), die häufigste allgemeine Komplikation waren Pneumonien (n=3). In der multivariaten Analyse führten die Risikofaktoren ASA-Status (Odds ratio bei Steigerung eines ASA-Punktes 3.29, 95% Konfidenzintervall 2.12–5.10, p<0.01) sowie Operation bei akuter Cholezystitis (odds ratio 7.71, Konfidenzintervall 2.96–20.08) zu einer signifikanten Erhöhung der Komplikationswahrscheinlichkeit. Mit 13/28 richtig-positiv dokumentierten Komplikationen lag eine signifikante Unterdokumentation bei den BQS-Daten vor (p<0.01). Die Sensitivität der BQS-Komplikationsmeldung betrug 46%, die Spezifität 98%.

Schlussfolgerung: Bezüglich der Komplikationen lag eine deutliche Unterdokumentation bei den BQS-Daten vor. Sollte es sich um repräsentative Daten handeln, wären Rückschlüsse auf die Versorgungsqualität oder ein Benchmarking anhand der BQS-Dokumentation nicht aussagekräftig, insbesondere wenn keine Gewichtung nach Risikofaktoren vorgenommen würde.