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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Intravitale Mikrozirkulationsmessung der Magenschleimhaut mit Orthogonaler Polarisationsspektrofotometrie (OPS)

Meeting Abstract

  • Stefan Ludewig - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Jena, Deutschland
  • Melanie Wagner - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Jena, Deutschland
  • Falk Rauchfuß - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Jena, Deutschland
  • Utz Settmacher - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Jena, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch128

doi: 10.3205/10dgch128, urn:nbn:de:0183-10dgch1280

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Ludewig et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Über in vivo Messungen der Mikrozirkulation an sublingualer Schleimhaut, an Ileostomata, an Leber- und Pankreasoberflächen des Menschen mit OPS liegen zahlreiche Berichte vor. Ziel unserer Arbeit war es, die Machbarkeit intravitaler OPS- Untersuchungen an der Magenschleimhaut zu überprüfen und die Messungen mit etablierten Indizes auszuwerten.

Material und Methoden: Bei 26 Ösophagusresektionen mit Magenhochzug führten wir intraoperativ OPS- Untersuchungen (MicroScan Video Microscope) im Schlauchmagen durch. Diese erfolgten vor Anastomosierung jeweils an mehreren Stellen in Antrum, Corpus und Fundus. Der stets schmale Schlauchmagen (Ivor- Lewis) war mindestens an der A.gastroepiploica dex. gestielt. Es wurden 251 Videosequenzen aufgezeichnet und mittels Software (AVA V3.0) teilautomatisiert verblindet ausgewertet. Der Mikrovaskuläre Flow- Index (MFI) als semiquantitativer Perfusionsparameter sowie der DeBacker- Index und die Total Vessel Densitiy (TVD) als metrische Parameter der Kapillardichte wurden für alle Sequenzen berechnet.

Ergebnisse: Mittelwerte und Standardabweichungen der ermittelten Indices sind in Tabelle 1 [Tab. 1] dargestellt. 106 Videoclips enthielten stabilisierbare Sequenzen von mindestens 10 s Dauer. Die Qualität von 126 Sequenzen war gut, bei 88 Sequenzen befriedigend, bei 38 ungenügend. Die abnehmende Tendenz des MFI zum Fundus hin zeigt Tabelle 1 [Tab. 1].

Schlussfolgerung: Diese Auswertung zeigt erstmals, dass OPS ist an der Magenschleimhaut des Menschen mit guter optischer Qualität möglich ist. Ein Trend zur schlechteren Perfusion des Fundus ist mit MFI quantifizierbar. Die Messung von Perfusionsänderungen durch Katecholamine oder Prostaglandine mittels MFI ist geplant. Für die teilautomatisierte Auswertung durch die spezielle Software ist die Fokussierung meist nicht ausreichend.