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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Indikationen zur Reoperation nach bariatrischen Eingriffen an der Universitätsklinik Freiburg

Meeting Abstract

  • Simon Küsters - Universitätsklinik, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Goran Marjanovic - Universitätsklinik, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Birte Kulemann - Universitätsklinik, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Philipp Holzner - Universitätsklinik, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Jodok Grueneberger - Universitätsklinik, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Gabriel Seifert - Universitätsklinik, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Alexander Braun - Universitätsklinik, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Ulrich Theodor Hopt - Universitätsklinik, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Wojciech Konrad Karcz - Universitätsklinik, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch119

doi: 10.3205/10dgch119, urn:nbn:de:0183-10dgch1198

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Küsters et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Anzahl der jährlich durchgeführten bariatrischen Operationen steigt stetig. Der Chirurg wird aber auch mehr und mehr mit Patienten konfrontiert, die einer Reoperation bedürfen, sei es aufgrund einer akuten Komplikation oder aufgrund einer unzureichenden Gewichtskontrolle.

Material und Methoden: Die Revisionseingriffe nach bariatrischen Operationen an der Universitätsklinik Freiburg im Zeitraum 04/2007 bis 09/2009 wurden retrospektiv in Bezug auf die Indikation ausgewertet. Unterschieden wurden: 1) frühe Revisionen (<30 Tage): Blutung, Nahtinsuffizienzen und Abszesse. 2) Späte Revisionen (>30 Tage) mit chirurgischer Indikation: Stenosen, Reflux, unklare Abdominalschmerzen, Ileus, Hernien und Fisteln. 3) Späte Revisionen bei Implantat-bedingten Probleme: Dislokation, Stenosen und Portprobleme. 4) Späte Revisionen bei metabolischen Problemen: Gewichtszunahme, Verschlechterung assoziierter Erkrankungen, Dumping-Syndrom und Malabsorption.

Ergebnisse: Es wurden 99 Revisionseingriffe durchgeführt. Davon nur 7 bei früh-postoperativen Komplikationen (Nahtinsuffizienz: 4, Abszess: 3). Es gab 6 späte Revisionen bei chirurgischen Indikationen (Stenosen: 1, unklare Abdominalschmerzen: 3, Hernien: 1, Fisteln: 1). Es gab 26 Revisionen bei Implantatproblemen (Dislokation: 10, Stenosen: 8, Portprobleme: 8). Es wurden 60 Revisionen bei metabolischen Problemen durchgeführt, davon 54 aufgrund unzureichender Gewichtskontrolle, eine bei erneuter Verschlechterung eines Diabetes mellitus, zwei aufgrund eines Dumpingsyndroms und 3 bei zu starker Malabsorption.

Schlussfolgerung: Die meisten Reoperationen wurden aufgrund einer mangelnden Gewichtskontrolle nach der Primäroperation durchgeführt. Dies bedeutet, dass einerseits die Auswahl der Primäroperation verbessert werden muss, andererseits die Diagnostik und Auswahl des geeigneten Zweiteingriffes bei unzureichener Gewichtskontrolle von großer Wichtigkeit sind. An zweiter Stelle stehen durch Implantate (Magenband, Fobi-Ring) verursachte Probleme. Der bariatrische Chirurg muss mit diesen ebenfalls vertraut sein. Die klassisch-chirurgischen Komplikationen waren in unserem Kollektiv dagegen selten Grund für eine Revision.