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Das Bannayan-Riley-Ruvalcaba-Syndrom (BRRS) – Seltene Ursache von Schilddrüsenknoten im Kindesalter
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Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
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Einleitung: Das Bannayan-Riley-Ruvalcaba-Syndrom ist eine seltene Erbkrankheit, die zur Gruppe der hereditären Hamartoma-Polyposis-Syndrome gehört. Bei erkrankten Personen liegt eine Mutation im Phosphatase und Tension Homolog Gen (PTEN-Gen) auf dem langen Arm des Chromosom 10 vor. Charakteristische Kennzeichen für das Vorliegen eines BRRS sind hohes Geburtsgewicht, große Geburtsgröße, allgemeine Entwicklungsverzögerung, außerordentliche Makrozephalie, multiple Lipome, Muskelschwäche und Skoliose. Zudem besteht ein ca. 40%-iges Risiko an Schilddrüsenkarzinomen oder Darmkrebs, und bei Frauen an Brustkrebs zu erkranken.
Material und Methoden: Wir berichten den Fall eines 9-jährigen Jungen mit BRRS. Der Junge stellte sich mit einem szintigraphisch minderspeichernden Knoten der linken Schilddrüseseite und punktionszytologischem Malignitätsverdacht zur Operation vor. Eine Thyreoidektomie mit zentraler Lymphadenektomie wurde bei unsicherer Schnellschnittuntersuchung durchgeführt.
Ergebnisse: Histologisch ergab sich der Befund eines mikrofollikulären Adenoms ohne Anhalt für Malignität. Der postoperative Verlauf gestaltete sich komplikationslos.
Schlussfolgerung: Beim BRRS handelt es sich um eine seltene Erbkrankheit, die in jungen Jahren anhand von charakteristischen Kennzeichen gestellt werden kann. Hiernach sollte die genetische Analyse erfolgen. Eine regelmäßige Tumorvorsorge muss ab dem 20. Lebensjahr erfolgen. Wie im vorliegenden Fall können aber auch in jungen Jahren malignitätsverdächtige Befunde erhoben werden. Diese müssen abgeklärt und ggf. eine Operation durchgeführt werden.