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Kriterien für die Patientenauswahl zur frühzeitigen mikrochirurgischen Revision bei geburtstraumatischen Läsionen des Plexus brachialis
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Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
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Einleitung: Durch eine frühzeitige mikrochirurgische Revision des Plexus brachialis kann für Kinder mit einer ausgeprägten Schädigung eine deutliche Ergebnisverbesserung erzielt werden. Die diagnostische Schwierigkeit besteht darin diese Patienten zwischen dem 3. bis spätestens 9. Lebensmonat zu erkennen um sie der Operation zuzuführen.
Material und Methoden: Aufgrund eigener Erfahrungen (n=526 Patienten) und der Durchsicht der Literatur haben wir ein diagnostisches und therapeutisches Flußschema entwickelt und prospektiv klinisch erprobt. Die Festsetzung des therapeutischen Vorgehens erfolgt aufgrund der wiederholten klinischen Untersuchung. Apparative Zusatzuntersuchungen werden nur ausnahmsweise angeordnet.
Ergebnisse: Der Vergleich der prä- und intraoperativen Bewertung des Schadensausmaßes bei 51 Patienten zeigt, daß bei 47 Patienten aufgrund des eigenen Flußschemas eine adäquate Einschätzung der Läsion erreicht werden konnte. In 4 Fällen lag eine deutlich schwerere Läsion als präoperativ vermutet vor, welche eine frühere Operation gerechtfertigt hätte.In keinem Fall wurde eine Plexusläsion präoperativ zu schwer eingestuft und eine nicht gerechtfertigte mikrochirurgische Revision durchgeführt.
Schlussfolgerung: Mit Hilfe gut definierter Entscheidungskriterien zur Therapieauswahl können während der ersten 3–6 Lebensmonate mit ausreichend hoher Wahrscheinlichkeit die Patienten herausgefiltert werden, welche mit einer Defektheilung trotz konservativer Therapie rechnen müssen und die von einer frühzeitigen mikrochirurgischen Revision des Plexus brachialis profitieren.