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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Ausmaß der Lymphadenektomie beim Magenkarzinom prognoserelevant beim Magenkarzinom? Ein Vergleich zwischen Polen und Deutschland

Meeting Abstract

  • Elfriede Bollschweiler - Universität zu Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
  • Radoslaw Jaworski - Medical University of Gdansk, Department of Surgical Oncology, Gdansk, Polen
  • Stefan Paul Mönig - Universität zu Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
  • Jaroslaw Skokowski - Medical University of Gdańsk, Department of Surgical Oncology, Gdansk, Polen
  • Arnulf H. Hölscher - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch078

doi: 10.3205/10dgch078, urn:nbn:de:0183-10dgch0788

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Bollschweiler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die prognostische Relevanz der unterschiedlichen chirurgischen Vorgehensweisen beim Magenkarzinom zwischen Japan und westlichen Ländern sind in mehreren Studien untersucht. Es gibt bisher wenig Vergleiche zwischen West- und Osteuropa. Ziel der Studie war es, den Einfluss von Unterschieden in Demographie und Therapie von Patienten, die wegen eines Magenkarzinoms in Polen und Deutschland behandelt wurden, zu analysieren.

Material und Methoden: In diese retrospektive Studie wurden Patienten eingeschlossen, die zwischen 1999 und 2004 in der chirurgischen Universitätsklinik Danzig bzw. Köln unter kurativer Intention operiert wurden. Die Prognoserelevanz der demographischen, histopathologischen und chirurgischen Daten wurde univariat und multivariat ausgewertet.

Ergebnisse: In die Studie wurden 117 Pat. aus Danzig und 130 Pat. aus Köln eingeschlossen. Die Patienten aus Köln waren im Median 3 Jahre älter, hatten signifikant mehr Begleiterkrankungen und es fanden sich häufiger pT1-Karzinome im Vergleich zu polnischen Patienten. Hauptunterschiede zwischen beiden chirurgischen Zentren war aber die Indikation und die Häufigkeit der eingesetzten chirurgischen Verfahren. In Köln erfolgte in allen Fällen eine D2-Lymphadenektomie und in Danzig in 15% der Fälle. Die univariate Analyse zeigte eine 5-Jahres Überlebensrate von 28.3% für Patienten aus Danzig und 40.3% für Kölner Patienten mit Magenkarzinom (p=0.056). Unabhängige Prognosefaktoren waren pT-Kategorie (p=0.002), pN-Kategorie (p<0.001), pM-Kategorie (p=0.027), R-Kategorie (p=0.004), Alter (p=0.012) und die Anzahl resezierter Lymphknoten (p=0.005).

Schlussfolgerung: Patienten mit Magenkarzinom aus Polen unterscheiden sich bezüglich der klinischen Parameter und der Behandlungsstrategien signifikant von den Patienten aus Deutschland. Zusätzlich zu den bekannten Prognosefaktoren konnten wir die Anzahl der entfernten Lymphknoten als unabhängigen Prognosefaktor identifizieren.