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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Einfluss von postoperativen Komplikationen auf das Langzeitüberleben beim Ösophaguskarzinom

Meeting Abstract

  • Arzu Oezcelik - University of Southern California, Department of Surgery, Los Angeles, USA
  • Jessica Leers - University of Southern California, Department of Surgery, Los Angeles, USA
  • Steven DeMeester - University of Southern California, Department of Surgery, Los Angeles, USA
  • Emmanuele Abate - University of Southern California, Department of Surgery, Los Angeles, USA
  • Shahin Ayazi - University of Southern California, Department of Surgery, Los Angeles, USA
  • Jörg Zehetner - University of Southern California, Department of Surgery, Los Angeles, USA
  • Jeffrey Hagen - University of Southern California, Department of Surgery, Los Angeles, USA
  • Tom DeMeester - University of Southern California, Department of Surgery, Los Angeles, USA

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch076

doi: 10.3205/10dgch076, urn:nbn:de:0183-10dgch0768

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Oezcelik et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei Karzinompatienten wird ein negativer Effekt auf das Immunsystem durch Auftreten von Komplikationen beschrieben. Eine dadurch bedingte Immunschwäche, könnte möglicherweise zu erhöhtem Rezidivrisiko mit Verschlechterung der Prognose führen. Ziel dieser Arbeit ist es zu untersuchen, ob postoperative Komplikationen nach einer Ösophagektomie einen negativen Einfluss auf die Prognose des Ösophaguskarzinoms haben

Material und Methoden: Zwischen 1998 und 2007 wurde bei 410 Patienten eine Ösophagektomie bei Adenokarzinom durchgeführt. Die Daten wurden retrospektive analysiert. Demographische Patientendaten, Tumorstadium, Therapiekonzept, Operationstechnik, peri und postoperative Komplikationen und Krankheitsverlauf wurden erfasst. Die Patienten wurden, nach der Clavien Klassifikation der postoperativen Komplikationen, in 5 Gruppen unterteilt (Grade 0-IV).

Ergebnisse: Das mediane Alter der Patienten lag bei 66 Jahren. Bei 222 Patienten (54%) traten keine Komplikationen auf (Grade 0), bei 41 (10%) traten minimale Komplikationen auf, die keine spezielle Therapie erforderten (Grade I), bei 47 (11%) kam es zu Komplikationen, die medikamentöse Therapie erforderten (Grad II), bei 50 (12%) traten Komplikationen auf, die eine operative oder interventionelle Therapie erforderten (Grade III) und bei 50 Patienten (12%) kam es zur lebensbedrohlichen Komplikationen mit intensivmedizinischer Therapie (Grade IV). Zwischen den Gruppen gab es keine signifikanten Unterschiede bezüglich Alter, Tumorstadium, neoadjuvanter Therapie oder Operationstechnik. Die Rezidivrate war ebenfalls nicht signifikant unterschiedlich zwischen den Gruppen (32%, 20%, 30%, 38%, 22%, p=0.1). Das mediane Überleben war bei Grade IV Komplikationen mit 12 Monaten signifikant kürzer als in allen anderen Gruppen (p=0.0001). Zwischen den Patienten mit Grade 0-III gab es keine signifikanten Unterschiede bezüglich medianer Überlebenszeit (50, 52, 55 und 28 Monate, p=0.2).

Schlussfolgerung: Postoperative Komplikationen haben keinen negativen Einfluss auf die Prognose bezüglich des Ösophaguskarzinoms. Patienten mit lebensbedrohlichen Komplikationen haben eine kürzere Überlebenszeit aufgrund hoher perioperativer Mortalität als Folge der schwerwiegenden Komplikation.