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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Management intraoperativer Komplikationen in der laparoskopischen Colon-chirurgie (mit Video)

Meeting Abstract

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  • Thomas Carsten Böttger - Heilig-Geist-Hospital, Chirurgie und Unfallchirurgie, Zentrum für minimalinvasive Chirurgie, Bensheim, Deutschland
  • Sandra Constanze Umlauf - Heilig-Geist-Hospital, Chirurgie und Unfallchirurgie, Zentrum für minimalinvasive Chirurgie, Bensheim, Deutschland
  • Jörg Beardi - Heilig-Geist-Hospital, Chirurgie und Unfallchirurgie, Zentrum für minimalinvasive Chirurgie, Bensheim, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch057

doi: 10.3205/10dgch057, urn:nbn:de:0183-10dgch0577

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Böttger et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In der Chirurgie gibt es vielerorts Schwierigkeiten Strategien zu entwickeln, um intra-operative Komplikationen zu vermeiden. Aus der Luftfahrtindustrie wissen wir, dass durch exakte Analyse von Unfällen bzw. Beinaheunfällen mit vorurteilsfreier, sachlicher Analyse gleichartige Unfälle in der Zukunft auf ein Minimum reduziert werden können. In der Chirurgie haben wir derartige Programme nicht. Im eigenen Krankenkurven führen wir seit 2002 ein prospektives Qualitätsmanagement mit regelmäßiger Morbiditäts- und Mortalitätsbesprechungen durch, darüber hinaus werden alle laparoskopischen Eingriffe videodokumentiert, zum einen um den Patienten zur Dokumentation der größtmöglichen Offenheit die CD zu überreichen und zum anderen um auftretende intraoperative Kom-plikationen zu analysieren, um aus diesen Fehlern zu lernen.

Material und Methoden: Seit 2003 haben wir 908 laparoskopische colo-rektale Eingriffe durchgeführt, davon 727 Colon- und 180 Rektumresektionen. 177 Eingriffe erfolgten im Notfall. Von jedem Patienten wurden 152 Parameter über den peri- und postoperativen Verlauf prospektiv erfasst.

Ergebnisse: Chirurgische Komplikationen sahen wir in 10% (Colon) bzw. 20% (Rektum), wobei im Vordergrund ein Wundinfekt an der Entnahmestelle stand. Die Konversionsrate betrug 1,9% (Colon) bzw. 1,6% (Rektum). Reinterventionen waren in 4,9% bzw. 7,7% notwendig. Die Mortalität betrug 0,7% (Colon) bzw. 3,1% (Rektum). Anhand von kurzen Videosequenzen werden intraoperative Komplikationen, sowie Beinahekomplikationen und deren Vermeidung gezeigt.

Schlussfolgerung: Programme zur sachlichen Analyse von intraoperativen Komplikationen, sollten ähnlich wie in der Luftfahrtsindustrie auch in der Chirurgie eingeführt werden. Nur so ist eine weitere Reduzierung von Komplikationen, auch in der Ausbildungsphase möglich.