gms | German Medical Science

127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Die akute Sigmadivertikulitis – Steigt das Risiko für eine Perforation mit jedem neuen Schub?

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Jörg-Peter Ritz - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Chir. Klinik u. Poliklinik I, Berlin, Deutschland
  • Christoph Holmer - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Berlin, Deutschland
  • Claudia Seifarth - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Chir. Klinik u. Poliklinik I, Berlin, Deutschland
  • H.-J. Buhr - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Chir. Klinik u. Poliklinik I, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch052

doi: 10.3205/10dgch052, urn:nbn:de:0183-10dgch0525

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Ritz et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Die Indikation zur chirurgischen Therapie bei der rezidivierenden Sigmadivertikulitis (SD) wird gegenwärtig kontrovers diskutiert. Als ein Grund für die Operation wird immer wieder das potentielle Risiko einer freien Perforation mit neu auftretenden Schüben angeführt. Ziel dieser Studie war es, den Zusammenhang zwischen rezidivierenden Verläufen einer SD und dem Risiko einer freier Perforation zu analysieren.

Material und Methoden: Einbezogen wurden konsekutiv alle Pat. mit stationärer Therapie einer akuten SD (01/98–12/08). Prospektiv dokumentiert wurden: Pat.-Daten, Anzahl bisheriger Schübe, Ausmaß der Erkrankung. Das Ausmaß der Entzündung wurde nach Hansen-Stock klassifiziert. Das Risiko der freien Perforation wurde mit der Anzahl vorausgegangener Schübe korreliert und Risikofaktoren für eine freie Perforation mittels multivariater Analyse ermittelt.

Ergebnisse: 934 Pat. wurden eingeschlossen (490m, 444w, Alter: 59,2 J.). Bei 450 (48,2%) Pat. handelte es sich um das Erstereignis einer SD, bei 484 (51,8%) Pat. lagen rezidivierende Verläufe vor. Eine freie Perforation trat bei 152 Pat. (16,2%) auf (Tabelle 1 [Tab. 1]). Alle Pat. mit freier Perforation wurden notfallmäßig operiert. Risikofaktoren für freie Perforation in der multivar Analyse waren: Erstereignis, Alter <40 Jahre Komorbidität.

Schlussfolgerung: Das Risiko einer freien Perforation bei der akuten Sigmadivertikulitis nimmt mit der Anzahl vorausgegangener Schübe ab.

Der erste Schub einer SD ist somit der gefährlichste für eine freie Perforation. Die Indikation zur chirurgischen Resektion sollte nicht mit dem potentiellen Risiko einer freien Perforation begründet werden