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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Die Dynamik der STARR-Operation – was passiert wirklich?

Meeting Abstract

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  • Lars Bönicke - Universitätsklinikum Würzburg, Chirurgische Klinik I, Würzburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch051

doi: 10.3205/10dgch051, urn:nbn:de:0183-10dgch0517

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Bönicke.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die transanale Staplerresektion des Rektums (STARR) hat einen wichtigen Stellenwert in der Behandlung des obstruktiven Defäkationssyndroms (ODS) eingenommen. Ungeklärt ist bislang, welcher Mechanismus der Wirkung von STARR zugrunde liegt. Ziel dieser prospektiven Studie ist es, durch Auswertung prä- und postoperativer Defäkographien in Relation zum klinischen Outcome (Obstruktion/Kontinenz) die Dynamik des Verfahrens zu klären.

Material und Methoden: Von 2006–2009 wurden 182 Pat. mit ODS einer STARR Operation unterzogen, wobei prä- und postoperativ einer klinischen Untersuchung (ODS-/Kontinenz-Scores) und Pelvicographie erfolgte. Ausgewertet wurden Patienten nach 12 Monaten Follow-up.

Ergebnisse: Pelvicographie-Veränderungen wurden in einer Univariat-Analyse mit Veränderungen der Kontinenz- (CCS) und Inkontinenzscores (CCIS) korreliert. Für die Obstruktion zeigten sich statistische Zusammenhänge zwischen CCS und Reduktion der Rektocele (p=0.0001), Intussuszeption (p=0.002), anorektalem Winkel (p=0.001) und Höhe des Beckenbodens (p=0.007). Für die Kontinenz (CCIS) hatte die Reduktion der Intussuszeption eine positive (r=0.477, p=0.007) und die Reduktion des Rektumlumens eine negative Korrelation (r=–0.432, p=0.015). Bei der multiplen Regressions-Analyse konnte gezeigt werden, daß die postoperative Obstruktion in 98% der Fälle durch die kombinierte Reduktion von Rektozele, Intussuszeption und Beckenboden-Compliance (R2=0.984, p<0.00001) verbessert wird.

Schlussfolgerung: Als ein wesentlicher Wirkmechanismus der STARR-OP bei klinischer Verminderung der Obstruktion konnte die Reduktion von Rektozele, Intussuszeption und Beckenboden-Compliance identifiziert werden. Umgekehrt proportionalen Einfluss auf die postoperative Kontinenz haben die Reduktion der Intussuszeption und des Rektumdurchmessers.

(Abbildung 1 [Abb. 1])