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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Alternative Drittventrikulostomie durch endoskopische transventrikuläre Fensterung der Lamina terminalis

Meeting Abstract

  • Sonja Vulcu - Universitätsmedizin Mainz, Neurochirurgische Klinik und Poliklinik, Mainz, Deutschland
  • Henry Schroeder - Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald, Neurochirurgische Klinik und Poliklinik, Greifswald, Deutschland
  • Moritz Konerding - Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Anatomie und Zellbiologie, Mainz, Deutschland
  • Michael Robert Gaab - Nordstadtkrankenhaus Klinikum Region Hannover, Neurochirurgische Klinik und Poliklinik, Hannover, Deutschland
  • Wolfgang Wagner - Universitätsmedizin Mainz, Neurochirurgische Klinik und Poliklinik, Mainz, Deutschland
  • Joachim Oertel - Universitätsmedizin Mainz, Neurochirurgische Klinik und Poliklinik, Mainz, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch035

doi: 10.3205/10dgch035, urn:nbn:de:0183-10dgch0359

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Vulcu et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In der Therapie des okklusiven Hydrozephalus ist die endoskopische Drittventrikulostomie zu den basalen Zisternen ein etabliertes Verfahren. In einigen Fällen ist die Fensterung des Bodens aufgrund von Verwachsungen, Membranen oder großen Blutgefäßen nicht möglich. Um die Liquorzirkulation dennoch Shunt-unabhängig zu gewährleisten, haben die Autoren die endoskopische transventrikuläre Fensterung der Lamina terminalis (LT) untersucht und präsentieren nun erste Ergebnisse.

Material und Methoden: Durchgeführt wurde die endoskopische Fensterung der LT an vier Kadaverköpfen und in vier klinischen Fällen. Die Technik wurde videoanalysiert mit besonderem Fokus auf eventuelle Verletzungen der anatomischen Begleitstrukturen.

Ergebnisse: In allen vier Kadaverpräparaten gelang die Fensterung der LT problemlos und suffizient ohne Verletzung der Nachbarstrukturen Chiasma opticum und Aa. cerebri anteriores. In den vier klinischen Fällen konnte intraoperativ die sichere und akkurate Fensterung der LT durchgeführt werden, ebenfalls ohne Verletzung der Nachbarstrukturen. Zugangsweg war jeweils ein Bohrloch auf der Koronarnaht 2 cm parasagittal. Nach Identifizierung von Chiasma und anterioren Zerebralgefäßen erfolgt die stumpfe Perforation mittels Fasszange und Erweiterung mit einem Ballon-Katheter. Danach wurde die Öffnung mit den 0° und 30° Optiken bezüglich Durchgängigkeit und Unversehrtheit der anatomischen Nachbarstrukturen inspiziert. Es traten keine Komplikationen auf, obwohl in allen acht Fällen eine unsymptomatische Kontusion des Fornix gesehen wurde.

Schlussfolgerung: Die endoskopische Fensterung der LT über einen transventrikulären Zugang ist technisch gut durchführbar ohne erhöhtes Verletzungsrisiko für die anatomischen Begleitstrukturen. Komplikationen traten nicht auf. Obwohl ausreichend klinische Ergebnisse noch fehlen, deutet sich an, dass diese gut durchführbare Fensterung analog zu den guten Ergebnissen über den subfrontalen Zugang eine echte Alternative zur Drittventrikulostomie darstellen könnte.