gms | German Medical Science

127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Regulation einer intestinalen Entzündungsreaktion durch das Ubiquitin-modifizierende Enzym A20

Meeting Abstract

  • Maria Martin - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Deutschland
  • Edward Kenneth Geissler - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Experimentelle Chirurgie, Regensburg, Deutschland
  • Hans Jürgen Schlitt - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Deutschland
  • Stefan Fichtner-Feigl - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch031

doi: 10.3205/10dgch031, urn:nbn:de:0183-10dgch0317

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Martin et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Das angeborene Immunsystem vermittelt über Toll-like Rezeptoren (TLR) die Aufrechterhaltung der intestinalen Homöostase und intestinale Entzündungsreaktionen. Ein wichtiger intrinsischer Regulationsmechanismus proinflammatorischer Reaktionen des angeborenen Immunsystems wird durch A20 vermittelt. Dieses Enzym modifiziert Proteine des TLR-Signalwegs durch Ubiquitinierung und verhindert somit die NF-κB Aktivierung in Antigen-präsentierenden Zellen (APC). Diese Rolle von A20 in Lymphozyten ist bis dato unzureichend untersucht. Ziel dieser experimentellen Untersuchung war es, die regulatorische Kapazität von A20 zur Prävention einer intestinalen Entzündungsreaktion des Kolons zu untersuchen.

Material und Methoden: Für die Versuche wurden homozygot und heterozygot A20-defiziente C57BL/6 Mäuse (A20-/- bzw. A20+/-) und C57BL/6 Mäuse (WT) verwendet. Für in vitro Funktionsanalysen und Durchflusszytometrie erfolgte die Isolation von CD11b+ Zellen und CD4+ Zellen. Die Gabe von 5 % DSS im Trinkwasser induzierte eine akute Kolitis in den Versuchstieren. An Tag 7 wurde das Kolon entfernt und immunologisch aufgearbeitet.

Ergebnisse: Wir konnten zeigen, dass CD4+ Zellen aus der Milz von unbehandelten A20+/- und A20-/- Mäusen im Vergleich zu WT vermehrt die Zytokine Interferon-γ, IL-17A, IL-21, IL-6 und IL-10 produzieren. Hinsichtlich der Verteilung und Funktion von Lymphozyten fand sich eine Zunahme von CD4+ Foxp3+ regulatorischen T-Zellen (Treg) in der Milz von A20+/- Mäusen im Vergleich zu WT Mäusen. Im Tiermodell bewirkte die Gabe von 5% DSS im Trinkwasser akute Kolitis. Heterozygot A20-defiziente Mäuse wiesen dabei einen signifikant stärkeren Gewichtsverlust als WT Mäuse auf. Diese entzündliche Hypersensitivität von A20+/- Mäusen konnte auch histologisch eindeutig dokumentiert

Schlussfolgerung: An den Ergebnissen lässt sich der regulatorische Effekt von A20 auf den proinflammatorischen TLR-Signalweg erkennen. Dieser tritt nicht nur bei APC, sondern insbesondere auch bei T-Lymphozyten und im Rahmen einer intestinalen Entzündungsreaktion zum Vorschein.