gms | German Medical Science

127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Volumentherapie mit humanem Albumin oder Hydroxyethylstärke: Einfluss auf die Heilung von experimentellen intestinalen Anastomosen?

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Hubert G. Hotz - Charité, Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Berlin, Deutschland
  • Birgit Hotz - Charité, Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Berlin, Deutschland
  • H.-J. Buhr - Universitätsklinikum Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik und Poliklinik I, Berlin, Deutschland
  • Jörg-Peter Ritz - Charité, Universitätsmedizin Benjamin Franklin, Chir. Klinik u. Poliklinik I, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch030

doi: 10.3205/10dgch030, urn:nbn:de:0183-10dgch0304

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Hotz et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Makro- und Mikrozirkulation sind von großer Bedeutung für die Heilung von gastrointestinalen Anastomosen. Diese Studie untersuchte die Effekte einer Volumentherapie mit humanem Albumin, Hydroxyethylstärke (HES 130/0,4) sowie 0,9%igem NaCl auf Mikrozirkulation und Heilung von Kolonanastomosen in Ratten.

Material und Methoden: 150 Tiere erhielten eine End-zu-End Colon descendens-Anastomose. Sie wurden in 3 Gruppen randomisiert und erhielten iv. eine Gabe von 3 ml 20%igem Albumin, 6%igem HES 130/0,4 oder NaCl. 6, 24, 48, 96 Stunden sowie 2 Wochen danach erfolgte bei 10 Tieren/Gruppe mit Intravitalmikroskopie die Messung von kapillärem Blutfluß und Gefäßpermeabilität im Bereich der Anastomose. Nach Sakrifizierung wurden folgende Parameter bestimmt: Anastomosen-Berstungsdruck, Plasmaspiegel von VEGF und Interleukin-6 (ELISA) sowie mRNA-Expression von VEGF und Kollagen Typ I/III im Anastomosengewebe (Realtime-PCR).

Ergebnisse: Zwischen den 3 Versuchsgruppen (Albumin, HES 130/0.4, NaCl) zeigte sich in diesem Rattenmodell zu allen Untersuchungszeitpunkten (6, 24, 48, 96 Stunden sowie 2 Wochen) kein Unterschied bezüglich kapillärem Blutfluß, Gefäßpermeabilität sowie Anastomosen-Berstungsdruck. Die Konzentration von Kollagen I und III mRNA im Anastomosengewebe war nach 96 Stunden in den Tieren signifikant erhöht, die entweder HES 130/0.4 oder Albumin erhalten hatten. Die mRNA- und Proteinspiegel des vaskulären Schlüsselfaktors VEGF sowie von Interleukin-6 wurden durch die unterschiedlichen Therapien nicht beeinflußt.

Schlussfolgerung: Albumin, welches noch immer breiten Einsatz findet, hat bezüglich der Anastomosenheilung in diesem Tiermodell keine Vorteile gegenüber HES 130/0,4 oder NaCl. Wir bevorzugen HES 130/0,4 im klinischen Einsatz, weil es im Vergleich zu NaCl einen besseren Volumeneffekt zeigt und gegenüber humanem Albumin keine Infektionsproblematik bei günstigeren Kosten aufweist.