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Risikofaktoren für die Entstehung von Anastomoseninsuffizienzen nach Kolonkarzinom-Resektionen – eine multiple Analyse von 844 Patienten mit postoperativer Nahtinsuffizienz
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Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
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Hintergrund: An Hand der Daten der bundesweiten Qualitätssicherungsstudie „Kolon/Rektum-Karzinome (Primärtumor)” sollen Einflussfaktoren für die Entstehung postoperativer Anastomoseninsuffizienzen (AI) nach Kolonkarzinom-Resektionen dargestellt werden.
Methodik: Vom 01.01.2000–31.12.2004 erfasste Kolonkarzinom-Patienten mit Anastomosierung nach Darmresektion wurden hinsichtlich potentieller Risikofaktoren für das Entstehen einer postoperativen Nahtinsuffizienz mittels logistischer Regression analysiert.
Ergebnisse: 28.271 Patienten erhielten nach der Darmresektion eine Anastomose, die Insuffizienzrate betrug 3,0% (n=844). Die multiple Analyse ergab folgende Risikofaktoren für das Auftreten einer postoperativen AI: lange Eingriffsdauer, hoher ASA-Score, männliches Geschlecht, Ileus, Tumor im Linkskolon, kardiovaskuläre, hepatogene Begleiterkrankungen, Anastomosierung mit dem biofragmentablen Valtrac®-Ring, einreihige Handnaht, Vorliegen einer intraoperativen Komplikation, BMI>30 kg/m2.
Schlussfolgerungen: Die Rate postoperativer Nahtinsuffizienzen nach Kolonresektionen ist verhältnismäßig klein aber mit einer hohen Morbidität und Letalität assoziiert. Die Kenntnis der Risikofaktoren sollte bei deren Vorliegen die Wahl der Anastomosentechnik beeinflussen und ggf. eine Indikation zur Diskontinuitätsresektion sein.