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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Einfluss eines Gentamicin-beschichteten Polyvinylidenfluorid (PVDF) Netzes auf die MMP-2 Proteinexpression und Gewebeintegration im transgenen Mausmodell

Meeting Abstract

  • Marcel Binnebösel - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen, Deutschland
  • Petra Lynen Jansen - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen, Deutschland
  • Karsten Junge - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen, Deutschland
  • Christian D. Klink - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen, Deutschland
  • Marc Jansen - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen, Deutschland
  • Christina Ricken - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen, Deutschland
  • Volker Schumpelick - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Aachen, Deutschland
  • Uwe Klinge - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch013

doi: 10.3205/10dgch013, urn:nbn:de:0183-10dgch0134

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Binnebösel et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Implantation von Kunststoff-Netzen bei Hernienreparationen induziert eine chronische Fremdkörperreaktion. In dieser wurde eine transkriptionell regulierte Überexpression der MMP-2 nachgewiesen. Durch Netz-Modifikationen soll versucht werden, die MMP-2 Expression zu normalisieren und die Fremdkörperreaktion zu verringern. Gewählt wurde ein Gentamicin-beschichtetes PVDF-Netz, welches einen nachgewiesenen positiven Einfluss auf die Gewebeintegration und Qualität der Narbenbildung besitzt.

Material und Methoden: Bei 150 männlichen, transgenen MMP-2/LacZ CD1-tg Mäusen erfolgte nach Randomisierung die bilaterale subkutane Implantation fünf unterschiedlicher Netze (PVDF, PVDF+PAA, PVDF+PAA+2mg Gentamicin, PVDF+PAA+5mg Gentamicin, PVDF+PAA+8mg Gentamicin). An den Tagen 7, 21 und 90 erfolgte die Explantation der netztragenden Bauchwand. Immunhistochemisch erfolgte die Bestimmung der MMP-2 Proteinexpression, der β-Galaktosidase-Expression zum Nachweis der MMP-2 Gentranskription sowie des Kollagen Typ I/III Quotienten.

Ergebnisse: Grundsätzlich zeigt sich im zeitlichen Verlauf eine signifikante Abnahme der MMP-2- und β-Galaktosidase Expression für alle Netzprothesen. Im Vergleich der unterschiedlichen Netze zeigt sich dosisabhängig für das Netz mit der höchsten Gentamicin-Konzentration im Vergleich zum reinen PVDF Netz eine signifikant geringere MMP-2- und β-Galaktosidase Expression zu allen Zeitpunkten. Parallel fand sich im Vergleich dieser beiden Netze ein signifikant erhöhter Kollagenquotient zu allen Zeitpunkten für das Netz mit der höchsten Gentamicin-Konzentration.

Schlussfolgerung: Das Gentamicin-beschichtete PVDF-Netz mit einer Beladung von 8mg hemmt transkriptionell vermittelt die MMP-2 Proteinexpression und führt mit dem damit verbundenem verbesserten Kollagen Typ I/III Quotienten zu einer qualitativ verbesserten Gewebeintegration. Auf dieser Basis erfolgen in folgenden Versuchen Transkriptionsfaktorenanalysen zur molekularen Aufdeckung des Gentamicin-Wirkungsweges.