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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Clinical Pathways als qualitätssteigerndes Instrument in der bariatrischen Chirurgie

Meeting Abstract

  • Ulrich Ronellenfitsch - Universitätsmedizin Mannheim, Chirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland
  • Till Hasenberg - Universitätsklinikum Mannheim, Chirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland
  • Anne Kring - Universitätsmedizin Mannheim, Chirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland
  • Matthias Schwarzbach - Universitätsmedizin Mannheim, Chirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland
  • Edward Shang - Universitätsklinikum Mannheim, Chirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch009

doi: 10.3205/10dgch009, urn:nbn:de:0183-10dgch0099

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Ronellenfitsch et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Qualitätssteigernde Maßnahmen haben in der bariatrischen Chirurgie wesentlich an Bedeutung gewonnen. Clinical Pathways (CPs) stellen alle durchzuführenden diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen zeitlich geordnet dar. Sie konnten vor allem im angelsächsischen Raum erfolgreich zur Qualitätssteigerung eingesetzt werden. Vor diesem Hintergrund führten wir einen spezifischen CP für bariatrische Eingriffe ein.

Material und Methoden: Die Effekte eines bariatrischen CP auf Prozess- und Ergebnisqualität wurden prospektiv evaluiert. Im interdisziplinären Team wurde der CP erstellt. Es flossen sowohl externe Evidenz als auch interne Standards ein. Kenngrößen der Prozessqualität waren Zeitpunkt von Mobilisation, Kostaufbau, Entfernung invasiver Katheter sowie Entlassung. Die Ergebnisqualität wurde anhand Morbidität sowie Revisionseingriffen und Wiederaufnahmen gemessen.

Ergebnisse: In den ersten sechs Monaten nach Einführung konnten 42 Patienten gemäß CP behandelt werden. Im Median wurden die Patienten nach 5,5 Tagen entlassen (Vorgabe CP: 6. Tag). Die Mobilisation erfolgte in 46/48 Fällen (95,8%) gemäß CP noch am OP-Tag. Die orale Flüssigkeitsaufnahme begann wie jeweils im CP vorgegeben in 45/48 Fällen (93,8%) am ersten postop. Tag, die Aufnahme von Proteindrinks in 44/48 Fällen (91,7%) am zweiten postop. Tag. Es war eine Wiederaufnahme (2,1%) erforderlich. Revisionspflichtige bzw. nicht revisionspflichtige Komplikationen traten bei jeweils einem Patienten (2,1%) auf.

Schlussfolgerung: Die Evaluation von Prozess- und Ergebnisqualität ist für die Bewertung eines CP unabdingbar. Eine Behandlung nach den Vorgaben und somit hohe Prozessqualität ist ebenso wie eine hohe Ergebnisqualität in der Adipositaschirurgie durch einen CP realisierbar. Der Vergleich mit einer Kontrollgruppe muss zeigen, inwiefern der CP tatsächlich zu einer Steigerung der Behandlungsqualität führt.