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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Einfluss der prophylaktischen Gernebcin-Inhalation auf die Entstehung von pulmonalen Komplikationen nach anatomischer Lungenresektion

Meeting Abstract

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  • corresponding author F. Beckers - Lungenklinik Merheim, Kliniken der Stadt Köln gGmbH
  • N. Lange - Lungenklinik Merheim, Kliniken der Stadt Köln gGmbH
  • C. Ludwig - Lungenklinik Merheim, Kliniken der Stadt Köln gGmbH
  • E. Stoelben - Lungenklinik Merheim, Kliniken der Stadt Köln gGmbH

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch10904

doi: 10.3205/09dgch756, urn:nbn:de:0183-09dgch7565

Veröffentlicht: 23. April 2009

© 2009 Beckers et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Aus der Lungentransplantationschirurgie ist das Prinzip der prophylaktischen post-operativen Gernebcin-Inhalation bekannt. Im eigenen Patientenkollektiv wird dieses Regime erfolgreich bei den Sleeve-Resektionen angewendet. Kann durch die prophylaktische Gernebcin-Inhalation nach anatomischer Lungenresektion die Inzidenz an post-operativen Pneumonien gesenkt werden?

Material und Methoden: Die Daten von 849 Patienten die von Januar 2006 bis Mai 2008 eine anatomische Lungenresektion erhielten, wurden anhand einer Komplikationsstatistik und der Patientenakte ausgewertet. Bei 33,2% der Patienten war innerhalb der ersten 48h post-operativ eine Gernebcin-Inhalation für mindestens 7 Tage durchgeführt worden. Das mediane Alter in beiden Gruppen betrug 65 und 64 Jahre. Der Anteil der Männer betrug über beide Gruppen 63,4%.

Ergebnisse: Die Analyse der Daten erbrachte eine Rate an post-operativen Pneumonien in der Gruppe mit prophylaktischer Gernebcin-Inhalation von 13,5%. In der Gruppe ohne Inhalation zeigte sich eine Rate von 8%. Die Rate an pulmonalen Komplikationen insgesamt (Pneumonie, respiratorische Insuffizienz, Beatmung) zeigt sich in der Gruppe mit Gernebcin-Inhalation mit 17,7% zu 12,8% ebenfalls erhöht. Die 30 Tage Mortalität zeigte in beiden Gruppen keinen signifikanten Unterschied (3,8% und 4,2%). Die Analyse der Risikofaktoren zeigte einen Unterschied in der medianen FEV1 über beide Gruppen (70% zu 78%) sowie im prä-operativen CRP-Wert (9mg/l zu 5mg/l).

Schlussfolgerung: Die prophylaktische post-operative Gernebcin-Inhalation zeigt keinen positiven Einfluss auf die Entstehung von Pneumonien nach anatomischer Lungenresektion. Im Gegensatz zur Sleeve-Resektion, wo der positive Einfluss auf die Rate der Anastomoseninsuffizienz und die pulmonalen Komplikationen nachgewiesen wurde, zeigt sich in unseren Daten ein Anstieg der Inzidenz für post-operative Pneumonien nach anatomischer Lungenresektion. Die Analyse der identifizierten Risikofaktoren für die Entstehung von pulmonalen Komplikationen zeigt, dass die Risikopatienten gehäuft mit einer prophylaktischen Gernebcin-Inhalation behandelt wurden. Eine grundsätzliche Empfehlung zur post-operativen Gernebcin-Inhalation nach anatomischer Lungenresektion kann nicht ausgesprochen werden.