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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Strukturelle Gegebenheiten bei der Durchführung klinischer Studien in Berlin/ Brandenburg – Ergebnisse einer Umfrage des Chirurgischen Regionalzentrums Charité des Studiennetzwerk für Chirurgie (CHIR-Net)

Meeting Abstract

  • corresponding author U. Zurbuchen - Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Charité- Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • W. Schwenk - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Charité- Universitsmedizin Berlin, Campus Mitte, Berlin, Deutschland
  • R. Bussar-Maatz - Koordinierungszentrum für klinische Studien-KKS Charité, Berlin, Deutschland
  • J.P. Ritz - Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Charité- Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch10946

doi: 10.3205/09dgch621, urn:nbn:de:0183-09dgch6219

Veröffentlicht: 23. April 2009

© 2009 Zurbuchen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Klinische randomisierte Multicenterstudien sind das wichtigste Mittel, um chirurgische Fragestellungen sicher und effektiv beantworten zu können. Die praktische Durchführung von Studien leidet jedoch häufig an der Rekrutierung von ausreichenden Patientenzahlen. Da die weit überwiegende Mehrzahl chirurgischer Patienten in Deutschland außerhalb von Universitätskliniken versorgt wird, kommt den nicht-universitären Kliniken eine besondere Bedeutung bei der erfolgreichen Studiendurchführung zu. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie im Jahr 2006 ein Studiennetzwerk für die Chirurgie (CHIR-Net) in Deutschland initiiert. Die Charité ist eines von 5 Chirurgischen Regionalzentren im CHIR-Net und möchte es nicht-universitären Kliniken ermöglichen an hochwertigen chirurgischen Multizenterstudien teilzunehmen. Im Rahmen einer Umfrage des Chirurgischen Regionalzentrums der Charité wollten wir klären, welche Hindernisse bei diesen Kliniken bestehen und wie die Voraussetzungen zu einer Studienteilnahme verbessert werden könnten.

Material und Methoden: Mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens, der Anfang 2008 an alle nicht-universitären chirurgischen Kliniken in Berlin und Brandenburg verschickt wurde, wurden neben allgemeinen Angaben, Angaben zur Organisationsstruktur erfragt. Besonderer Fokus lag dabei auf studienspezifischen Strukturen der teilnehmenden chirurgischen Kliniken, so dass die Erfahrungen in der Durchführung randomisierter kontrollierter Studien, aber auch mögliche Probleme bei einer Studienteilnahme erfasst werden konnten.

Ergebnisse: Von 129 angeschriebenen chirurgischen Kliniken erhielten wir 70 auswertbare Fragebögen zurück (Rücklauf: 54,25%). 67,6% der teilnehmenden Kliniken haben Erfahrung in der Durchführung klinischer Studien, 2/3 davon haben sogar Erfahrung in der Durchführung randomisiert, kontrollierter Studien. 58,7% der Kliniken mit Erfahrungen in der Studiendurchführung führen die Studien selbstständig durch. Dabei haben nur 16% aller teilnehmenden Kliniken eine Studienschwester. Alle Kliniken haben Interesse an der Teilnahme und Durchführung qualitativ hochwertiger randomisiert kontrollierten chirurgischen Studien. Mögliche Probleme einer aktiven Studienteilnahme bei großem Interesse an klinischen Studien wurden erfragt.

Schlussfolgerung: Über die Hälfte aller chirurgischen Kliniken in Berlin und Brandenburg hat großes Interesse an der Durchführung und aktiven Teilnahme an chirurgischen Multizenterstudien. Bei teilweise bereits guten Erfahrungen in der Durchführung von klinischen Studien, scheinen insbesondere die strukturellen Gegebenheiten Hindernisse bei einer aktiven Studienteilnahme darzustellen, so dass Möglichkeiten der Verbesserung von studienspezifischen Strukturen in den einzelnen Kliniken geprüft werden müssen.