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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Morbidität und Mortalität bei 109 konsekutiven Eingriffen mit zytoreduktiver Chirurgie und hyperthermer intraoperativer Chemotherapie (HIPEC) an einer außer-universitären, kommunalen Klinik

Meeting Abstract

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  • corresponding author A. G. Kerscher - St. Agnes, Baltimore, USA
  • J. O. W. Pelz - Chirurgische Klinik I, Universitätsklinikum Würzburg
  • J. Esquivel - St. Agnes, Baltimore, USA

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch11166

doi: 10.3205/09dgch578, urn:nbn:de:0183-09dgch5785

Veröffentlicht: 23. April 2009

© 2009 Kerscher et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die hypertherme intraoperative Chemotherapie nach zytoreduktiver Chirurgie gewinnt bei der Behandlung von isolierter Peritonealkarzinose auf dem Boden gastrointestinaler Tumore zunehmend an Bedeutung. Gewöhnlich werden Operationen dieser Art mit einer hohen Morbidität und Mortalität assoziiert, insbesondere wenn sie nicht in Kliniken der Maximalversorgung durchgeführt werden. Um dieser Einschätzung entgegen zu treten wurde eine prospektive Studie initiiert um die Mortalität und Morbidität eines solchen Eingriffs an einem kommunalen Haus zu evaluieren.

Material und Methoden: Vom 19. Januar 2005 bis 9. Januar 2008 wurden prospektiv Daten von 109 Patienten erhoben, die aufeinanderfolgend mit HIPEC und zytoreduktiver Chirurgie in St. Agnes Hospital, Baltimore, USA behandelt wurden. Sämtliche Operationen wurden von dem gleichen Chirurgen zusammen mit speziell weitergebildetem Personal durchgeführt. Die Morbidität wurde nach dem National Institutes of Health Morbidity and Mortality Grading System erhoben.

Ergebnisse: Es gab keine 30-Tage- und keine Krankenhaus-Mortalität. Morbidität der Grade III und IV wurde bei 33 von 109 (30,2%) Patienten festgestellt, 27,5% der Patienten hatten mindestens eine Grad-III-Morbidität aufzuweisen. Hierbei war eine transfusionspflichtige Anämie mit 17 von 109 (15,5%) die häufigste Entität. Sieben Patienten (6%) hatten eine Wundinfektion und 2 (2%) Patienten entwickelten eine Lungenembolie. Bei einem Patienten erfolgte eine CT-gesteuerte Drainage eines intraabdominellen Abszesses. Es gab 3 (2,7%) Patienten mit Grad-IV-Morbidität, von denen lediglich einer eine Relaparotomie benötigte.

Schlussfolgerung: In einem kommunalen Klinikum ohne Maximalversorgung ist bei Patienten mit Peritonealkarzinose aufgrund eines gastrointestinalen Tumors eine zytoreduktive Operation und HIPEC mit akzeptabler Morbidität und Mortalität möglich. Mit einem erfahrenen Chirurgen und in geschultem Umfeld sind Morbidität und Mortalität mit den Ergebnissen großer Zentren in Kliniken mit Maximalversorgung vergleichbar.