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Second-Look-Operation bei zuvor als inoperabel eingestuftem Pankreaskarzinom
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Veröffentlicht: | 23. April 2009 |
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Einleitung: Die alleinige Aussicht auf Kuration bei Pankreaskarzinomen ist die vollständige Tumorresektion. Die Einschätzung der Resektabilität ist dabei von der Erfahrung des Operateurs abhängig. Wir berichten retrospektiv von Patienten, die in einer auswärtigen Laparotomie als nicht operabel eingestuft wurden und in unserer Klinik eine Second-Look-Operation erhielten.
Material und Methoden: In die retrospektive Analyse wurden Patienten mit einer malignen Pankreaserkrankung eingeschlossen, die auswärts laparotomiert und dort aus verschiedenen Gründen als inoperabel eingeschätzt wurden. Die demographischen Daten sowie der klinische Verlauf wurden anhand der Krankenakten analysiert.
Ergebnisse: Bei insgesamt 12 Patienten (medianes Alter: 58,1 Jahre) wurde eine Zweitoperation durchgeführt. Dabei erwiesen sich 3 Patienten (25%) als inoperabel und 9 Patienten (75%) als resektabel. Hierbei erhielten 7 Patienten eine R0- und 2 Patienten eine R1-Resektion. Es erfolgte eine Operation nach Kausch-Whipple (n=2), eine PPPD (n=4), eine Pankreaslinksresektion (n=3), sowie andere Operationen bei 3 Patienten (2 palliative Umgehungsoperationen, 1 Probelaparotomie). Die Operationen dauerten durchschnittlich 347 Min. Von den resektablen Karzinomen hatte 1 Patient einen T4-Tumor, 7 Patienten einen T3-Tumor und 1 Patient einen T2-Tumor. Im weiteren Verlauf entwickelten 5 der 12 operierten Patienten postoperative Komplikationen, wobei bei 1/12 Patient eine Revision notwendig wurde. Der stationäre Aufenthalt war im Mittel 21,4 Tage, der ITS-Aufenthalt 5,5 Tage. Das mediane Überleben der resezierten Patienten betrug 22,7 Monate, wohingegen das mediane Überleben bei inoperablen Karzinomen 6,5 Monate betrug.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass in ausgewählten Fällen eine Second-Look-Operation sinnvoll ist. 75% der Patienten erwiesen sich in unserer Analyse im Rahmen der Second-Look-Operation als resektabel, wobei bei einem hohen Anteil (58%) eine R0-Resektion erreicht werden konnte. Die Einschätzung der Resektabilität bei lokal fortgeschrittenen Pankreastumoren scheint einerseits von der individuellen Erfahrung des Operateurs abzuhängen und andererseits vom Ansprechen auf eine vorherige Chemotherapie beeinflussbar zu sein. Komplexe Eingriffe wie die Resektion von Pankreasmalignomen sollten deshalb in Schwerpunktzentren durchgeführt werden.