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Traumatische Perforation eines infrarenalen Bauchaortenaneurysmas in das Duodenum: Falldarstellung
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Veröffentlicht: | 23. April 2009 |
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Einleitung: Die Perforation eines infrarenalen Bauchaortenaneurysmas (BAA) ist eine gefürchtete Komplikation mit hoher Letalität. Neben der retroperitonealen gedeckten Ruptur und der freien Ruptur nach intraperitoneal ist die freie Perforation in ein Hohlorgan eine seltene Komplikation. Ihre Häufigkeit wird in der Literatur mit 0,8–3,8% aller infraabdominellen Aneurysmarupturen angegeben
Material und Methoden: Ein 54 jähriger Mann wurde nach Autounfall unter dem Verdacht einer oberen gastrointestinalen Blutung im Schockraum entgegengenommen. Bei dem unter Volumensubstitution kreislaufstabilen Patienten erfolgte zunächst im Schockraum eine CT. Diese zeigte neben einer LWK4-Fraktur ein 3,7 cm großes infrarenales BAA mit frischer Perforation nach duodenal. Im hämorrhagischen Schock erfolgte dann die unmittelbare Verbringung des Patienten in den OP.
Ergebnisse: Es erfolgte die transabdominale Ausschaltung des BAA mittels Interposition einer 16er Dacron-Rohrprothese. Die duodenale Perforationsstelle wurde resorbierbar übernäht. Die am Folgetag durchgeführte geplante Relaparotomie zeigte eine schockbedingte Kolonischämie, weshalb eine subtotale Kolektomie mit Ileostomie durchgeführt wurde. Das übernähte Duodenum war unauffällig. Der weitere Aufenthalt auf der Intensivstation war protrahiert. Es wurde eine Tracheotomie zur Langzeitbeatmung durchgeführt. Bei nekrotischem Ileostoma erfolgte eine Relaparotomie mit Neuanlage. Im weiteren Verlauf musste bei frischer Magenperforation die neuerliche abdominelle Revision mit Magenteilexzision vorgenommen werden. Die LWK4-Fraktur wurde konservativ behandelt. Im weiteren Verlauf erholte sich der Patient zunehmend. Es erfolgte die promblemlose Dekanülierung sowie der orale Kostaufbau. Am 57.Tag konnte der Patient mobilisiert in die Frührehabilitation verlegt werden.
Schlussfolgerung: Die freie Ruptur eines BAA in ein viszerales Hohloragan ist ein seltenes Ereignis mit extrem hoher primärer und sekundärer Letalität. Nach der Primärversorgung erscheinen programmierte Relaparotomien dringend angezeigt, da die durch das initiale Schockgeschehen eingetretenen viszeralen Folgeschäden sonst nur mit Latenz diagnostiziert werden