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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Untersuchung zytotoxischer Effekte klinisch eingesetzter Antiseptika auf dermale Zellen

Meeting Abstract

  • corresponding author T. Hirsch - Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, BG Universitätskliniken Bergmannsheil, Ruhr Universität Bochum
  • F. Jacobsen - Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, BG Universitätskliniken Bergmannsheil, Ruhr Universität Bochum
  • A. Rittig - Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, BG Universitätskliniken Bergmannsheil, Ruhr Universität Bochum
  • H-U. Steinau - Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, BG Universitätskliniken Bergmannsheil, Ruhr Universität Bochum
  • S. Gatermann - Medizinische Mikrobiologie, Ruhr Universität Bochum
  • S. Al-Benna - Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, BG Universitätskliniken Bergmannsheil, Ruhr Universität Bochum
  • M. Kesting - Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, BG Universitätskliniken Bergmannsheil, Ruhr Universität Bochum
  • H-M. Seipp - FB Krankenhaus und Medizintechnik, Umwelt- und Biotechnologie, Fachhochschule Giessen-Friedberg
  • L. Steinsträßer - Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, BG Universitätskliniken Bergmannsheil, Ruhr Universität Bochum

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch11515

doi: 10.3205/09dgch311, urn:nbn:de:0183-09dgch3118

Veröffentlicht: 23. April 2009

© 2009 Hirsch et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Hautantiseptika zur lokalen Wundbehandlung werden klinisch täglich eingesetzt. Erkenntnisse über deren zytotoxische Eigenschaften auf dermales Gewebe liegen jedoch kaum vor. Ziel dieser Studie war es, die antibakterielle Effektivität und die Zytotoxizität von klinisch eingesetzten Hautantiseptika bei humanen dermalen Zellen zu untersuchen.

Material und Methoden: Fünf klinisch eingesetzte Hautantiseptika (Prontosan, Lavasept, Braunol, Octenisept and Betaisodona) wurden untersucht. Zur Untersuchung der antibakteriellen Effektivität wurde die minimale inhibitorische Konzentration (MIC) gegenüber Staphylococcus aureus, Enterococcus faecalis, Pseudomonas aeruginosa and Escherichia coli bestimmt. Die zytotoxischen Effekte wurden unter verschiedenen Konzentrationen der Antiseptika (0-20%) bei primären humanen Keratinozyten, Fibroblasten und Zellen der HaCaT Zellinien mittels MTT-assay und BrdU-ELISA bestimmt.

Ergebnisse: Die untersuchten Produkte zeigten jeweils eine hohe antimikorbielle Aktivität, wobei Octenisept, Lavasept and Prontosan eine bessere Wirksamkeit als Braunol und Betaisodona aufwiesen. Bei der Zytotoxizität zeigten sich deutliche Unterschiede: Lavasept und Prontosan wiesen eine geringe Toxizität bei primären humanen Fibroblasten und Keratinozyten auf. Octenisept, Betaisodona und Braunol zeigten bereits bei niedrigen Konzentrationen (4%, 7.5% und 12.5% bei Keratinozyten und 7,5% und 12% bei Fibroblasten) eine signifikante (p<0.05) Reduktion der vitalen Zellen bis hin zu 0% Zellvitalität.

Schlussfolgerung: Aufgrund der teilweise deutlichen zytotoxischen Effekte von lokalen Hautantiseptika auf dermale Zellen ist eine Berücksichtigung dieser Ergebnisse bei der klinischen Anwendung erforderlich. Weitere Studien sind notwendig um die toxischen Auswirkungen auf dermales- und Wundgewebe weiter zu untersuchen.