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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Toleranz zu „non-inherited maternal antigens“ (NIMAs) im Mausmodell ist abhängig vom Geschlecht und dem genetischen Hintergrund

Meeting Abstract

  • corresponding author J. Andrassy - Chirurgische Klinik, Klinikum Grosshadern, Ludwig-Maximilians-Universität, München, Deutschland
  • M. Molitor-Dart - Dpt. of Transplant Surgery, University of Wisconsin, Madison, USA
  • L. D. Haynes - Dpt. of Transplant Surgery, University of Wisconsin, Madison, USA
  • K. W. Jauch - Chirurgische Klinik, Klinikum Grosshadern, Ludwig-Maximilians-Universität, München, Deutschland
  • W. J. Burlingham - Dpt. of Transplant Surgery, University of Wisconsin, Madison, USA

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch11390

doi: 10.3205/09dgch289, urn:nbn:de:0183-09dgch2891

Veröffentlicht: 23. April 2009

© 2009 Andrassy et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Exposition zu „nicht-vererbten maternalen Antigenen“ (NIMAs) konnte einen tolerogenen Effekt sowohl klinisch (NEJM 98), als auch experimentell (JI 2003) nachweisen. Kürzlich konnten wir in einem Mausmodell zeigen, dass CD4+CD25+, Foxp3 und „latent“-TGFbeta überexprimierende T-Zellen diese Toleranz bewirken (DTG+JI 2007). Hier wollten wir untersuchen, ob das Geschlecht bzw. der genetische Hintergrund diesen tolerogenen NIMA-Effekt zu modulieren vermag.

Material und Methoden: Weibchen und Männchen, die aus dem vorbeschriebenen „NIMA d“ Modell stammten wurden jeweils heterotop mit einem Herz einer gleichgeschlechtlichen Maus transplantiert. Zur Untersuchung des Effekts des genetischen Hintergrunds wurden 5 weitere Mauspaarungen angesetzt, bestehend aus heterozygoten F1 Weibchen und homozygoten Männchen (NIMA-Zucht). Als Kontrollen dienten jeweils Paarungen von heterozygoten F1 Männchen mit homozygoten Weibchen (NIPA-Zucht). Aus diesen Paarungen hervorgehende H-2 homozygote Mäusejunge wurden mit einem allogenen Herzen transplantiert, welches jeweils die „non-inherited maternal antigens“ (NIMAs) bzw. zur Kontrolle die „non-inherited paternal antigens“ (NIPAs) exprimierte. Das Organüberleben, die B- und T-Zell Immunantwort wurden untersucht. Zusätzlich wurden Antikörpermessungen und ELISPOT-Analysen durchgeführt.

Ergebnisse: Weibchen, die aus der NIMA d Zucht stammten, zeigten mit 18% eine signifikant reduzierte Toleranzrate gegenüber 46% der NIMA d Männchen (p<.01). Insgesamt zeigten drei der sechs verschiedenen NIMA Modelle einen tolerogenen NIMA-Effekt mit Verlängerung des Transplantatüberlebens. In all diesen drei Fällen handelte sich um H-2d+ Stämme. Die restlichen 3 NIMA-Modelle, die keinen tolerogenen NIMA-Effekt hatten, zeigten zum Teil eine Sensibilisierung in Form von schlechterem Transplantatüberleben und verstärkter B- und T-Zell-Immunantwort (AJT in press).

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse implizieren, dass Transplantate in Abhängigkeit vom Geschlecht und genetischem Hintergrund für Toleranz bzw. Abstoßung prädisponiert sind.