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Verbesserung der Biokompatibilität von Mamma-Silikonimplantaten durch Oberflächenbeschichtung mit Halofuginon-Laktat
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Veröffentlicht: | 23. April 2009 |
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Einleitung: Die übermäßige Kollagenbildung und die daraus resultierende Kapselfibrose ist eine der Hauptursachen für die Notwendigkeit eines Implantatwechsels. Halofuginon-Laktat hemmt die Kollagensynthese. Aufgrund der erhöhten Gefahr des Auftretens von Nebenwirkungen ist eine lokale Anwendung durch eine Oberflächenmodifikation und -beschichtung von Silikonimplantaten einer systemischen vorzuziehen.
Material und Methoden: Texturierte Mini-Mammaimplantate (1,5x0,5cm) wurden nach Modifikation der Oberflächeneigenschaften mit dem wasserlösliche Wirkstoff Halofuginon-Laktat beschichtet. Einer Gruppe von 7 Sprague-Dawley Ratten wurden dann jeweils ein Implantat subcutan am Rücken implantiert. Als Kontrollegruppe (6 Tiere) dienten entsprechende unbeschichtete Implantate. Nach 3 Monaten erfolgte die Entnahme der Implantate samt Kapsel sowie der Leber zur histopathologischen und immunhistochemischen Untersuchung.
Ergebnisse: Die Wandstärke der fibrösen Kapsel um die Halofuginon-Laktat beschichteten Implantate war im Vergleich zur Kontrollgruppe vermindert. Die Immunhistochemischen Untersuchungen ergaben zusätzlich Hinweise für eine insgesamt verminderte Fremdkörperreaktion. Ein Nachweis für eine unerwünschte systemische Wirkung des Wirkstoffes konnte nicht erbracht werden.
Schlussfolgerung: Die Beschichtung von Silikonoberflächen mit Halofuginon-Laktat führt immunhistochemisch zu einer Verminderung der Fremdkörperreaktion und klinisch zur Verminderung des Risikos zur Ausbildung einer Kapselfibrose. Die nachgewiesene Möglichkeit der lokalen Anwendung erlaubt es zusätzlich, andere Medizinprodukte mit Silikonoberflächen, welche zur längeren intracorporalen Implantation vorgesehen sind, zu beschichten und die Fremdkörperreaktion zu vermindern.