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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Prävalenz von HIV and Hepatitis bei orthopädisch/unfallchirurgischen Patienten – Evaluation von über 9000 stationär behandelten Patienten in einer unfallchirurgischen Universitätsklinik

Meeting Abstract

  • corresponding author M. Klein - Unfallchirurgische Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • W. Schmitz-Sieg - Unfallchirurgische Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • C. Krettek - Unfallchirurgische Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • F. Hildeband - Unfallchirurgische Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch10681

doi: 10.3205/09dgch215, urn:nbn:de:0183-09dgch2150

Veröffentlicht: 23. April 2009

© 2009 Klein et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ziel der vorliegenden Studie ist die Evaluation der Prävalenz von HIV und Hepatitis B+C bei stationär behandelten Elektiv- und Nofallpatienten an einer unfallchirurgischen Universitätsklinik.

Material und Methoden: Es wurden 9212 konsekutive Fälle (Januar 2003 bis Dezember 2005) evaluiert, welche elektiv (Gruppe A) oder notfallmäßig (Gruppe B) stationär behandelt wurden. Während dieser Zeit erfolgte routinemäßig ein Screening der stationären Patienten auf HIV, Hepatitis B and C. Erfasste Daten beinhalteten HIV, Hepatitis B und C Testergebnisse, Art des Traumas/der Elektivchirurgie, Operation, Alter, Geschlecht, und Erfassung einer Drogenanamnese.

Ergebnisse: 31,45% gehören zu Gruppe A, 68,55% zu Gruppe B. Das mittlere Alter in Gruppe A war 44,23 Jahre, das in Gruppe B 50 Jahre. 44,45% der Patienten in Gruppe A und 47,07% in Gruppe B waren Frauen. Die Test auf virale Infektionen wurden bei 55.38% aller stationär aufgenommenen Patienten (Gruppe A + B) durchgeführt. In Gruppe A fand sich eine Prävalenz von 0,13% für HIV, 0,28% für Hepatitis B und 0,69% für Hepatitis C. In Gruppe B betrug die Prävalenz für HIV 0,45%, für Hepatitis B 1,2% und für Hepatitis C 1,8%. Bei Patienten ohne Drogenanamnese fanden wir ausschließlich Monoinfektionen, bei Patienten mit positive Drogenanamnese fanden sich auch Co-Infektionen (HIV/Hepatitis C, Hepatitis B/Hepatitis C).

Schlussfolgerung: HIV und Hepatitis B and C Infektionen sind in dem Patientengut an einer unfallchirurgischen Universitätsklinik nicht häufig. Die Prävalenz von viralen Infektionen ist in Notfallpatienten höher als bei Elektivpatienten. Wenn bei Aufnahme des Patienten eine detailierte Anamnese erhoben wird, insbesondere bezgl. Drogenabusus, können die meisten Risikopatienten herausgefiltert werden, so dass eine routinemäßige Durchführung eines Screenings auf HIV und Hepatitis nicht erforderlich erscheint. Die niedrigen Prävalenzzahlen sollten jedoch nicht zu einem falschen Sicherheitsgefühl führen. Protektionsmaßnahmen wie doppelte Handschuhe bei Operationen oder die Verwendung eines Gesichtsschutzes sollten zu Routine gehören um eine mögliche Infektion zu vermeiden. Dieses sollte auch bei der Arbeit im Schockraum überdacht werden.