gms | German Medical Science

126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Ist durch eine hochselektive Cyclooxigenase-2-Inhibition mit Parecoxib eine Induktion der Apoptose und Nekrotisierung beim Pankreaskarzinom möglich?

Meeting Abstract

  • corresponding author J.I. Gregor - Klinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Charité Campus Mitte, Berlin
  • I. Heukamp - Klinik für Innere Medizin, St. Marien-Hospital, Frankfurt a.M.
  • M.K. Kilian - Klinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Charité Campus Mitte, Berlin
  • M. Hanel - Klinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Charité Campus Mitte, Berlin
  • M.K. Walz - Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimal-Invasive Chirurgie, Kliniken Essen-Mitte, Universität-Duisburg-Essen, Essen
  • G. Cherepnev - Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Charité Campus Mitte, Berlin
  • F.A. Wenger - Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimal-Invasive Chirurgie, Kliniken Essen-Mitte, Universität-Duisburg-Essen, Essen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch10856

doi: 10.3205/09dgch183, urn:nbn:de:0183-09dgch1837

Veröffentlicht: 23. April 2009

© 2009 Gregor et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Das Enzym Cyclooxigenase-2 (COX-2) ist unmittelbar in die Karzinogenese beim Pankreaskarzinom involviert und im Pankreaskarzinom häufig überexpremiert. Da nicht-steroidale anti-inflammatorische Medikamente (NSAID) antiproliferative und antineoplastische Wirkungen haben, könnten sie auch für die Therapie schnell wachsender Karzinome geeignet sein. Daher haben wir den Einfluß des COX-2-Inhibitors Parecoxib auf die Induktion der Apoptose und Nekrose beim Pankreaskarzinom evaluiert.

Material und Methoden: 3 unterschiedliche Zellreihen eines Pankreaskarzinoms (BxPC-3, DSL6AC1, MIAPaCa-2) wurden mit verschiedenen Dosierungen (20–3.000 µg) von Parecoxib therapiert. Die Apoptose wurde durch den DNA-Topoisomerase-I-Inhibitor Camptothecin (CPT) getriggert. Die Aktivierung der Caspasen wurde unter Einsatz eines mit Fluorochrom beschichteten Inhibitors (FLICA) gemessen, die Integrität der Plasmamembran wurde unter Verwendung von Propidium-Jodid (PI) und Einsatz der Flow-Cytometrie untersucht.

Ergebnisse: Bei der BxPC-3-Zellreihe führte Parecoxib (PC) zu einer Dosis-abhängigen Reduktion der Anzahl vitaler Tumorzellen (100 µg PC: 73,86%; 100 0µg PC: 18,13%; 3.000 µg PC: 2,42%). Auch bei der DSL6A/C1-Zellreihe war eine lineare Verminderung der Anzahl vitaler Tumorzellen unter ansteigenden Parecoxib-Dosierungen nachweisbar (100 µg PC: 61,03%; 1.000 µg PC: 12,80%; 3.000 µg PC: 0,21%), ein solcher Effekt wurde auch bei der MIAPaCa-2-Zellreihe beobachtet (100 µg PC: 75,46%; 1.000µg PC: 27,49%; 3.000µg PC: 2,78%). Die Verminderung der Anzahl vitaler Tumorzellen wurde bei niedriger und mittlerer Parecoxib-Dosis durch eine Induktion der Nekrosierung verursacht, während bei hoher Dosierung (3.000 µg) die Apoptose induziert wurde.

Schlussfolgerung: Die Therapie mit Parecoxib führte in 3 unterschiedlichen Zellreihen eines Pankreaskarzinoms Dosis-abhängig zu einer signifikanten Verminderung der Anzahl vitaler Tumorzellen. Dies wurde sowohl durch eine Induktion der Apoptose als auch der Nekrotisierung verursacht.