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Genexpressionsanalyse von Problemwunden vor und nach freier Perforator- und Muskellappenplastik
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Veröffentlicht: | 23. April 2009 |
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Einleitung: Ziel der Arbeit war es, die Expressionsprofile im Wundbett von Problemwunden vor und nach Defektverschluss durch einen Perforator- und Muskellappen mittels DNA-Chiparray zu erstellen, um Aussagen über Neoangiogenese, antiinflammatorische Wirkung und Zusammensetzung der extrazellulären Matrix im Wundgrund gewinnen zu können.
Material und Methoden: In die Arbeit wurden zwei Patienten eingeschlossen. Bei einem Patienten kam es während einer Kallusdistraktion im Unterschenkelbereich zu einem Gewebsdefekt, der mittels freien M. latissimus dorsi-Lappen gedeckt wurde. Bei einer zweiten Patientin wurde der Verschluss einer Problemwunde im Unterschenkelbereich mittels ALTP-Lappen vorgenommen. Bei beiden Patienten konnten eine Probe des Wundgrundes und gesunde Haut im Bereich der Lappenhebestelle gewonnen werden. Nach 7 Tagen ließ sich eine Probe des Wundgrundes und der Lappenunterseite gewinnen. Die Konfiguration des verwendeten PIQOR™ Skin Array umfasste 1366 cDNAs. Für die Bestimmung der Expressionsprofile wurden jeweils 2 µg aRNA aus der Hautprobe mit Cy3 und die gleiche Menge aRNA aus beiden Wundproben mit Cy5 markiert. Die Cy5 markierte Probe und dazugehörende Cy3 markierte Kontrolle wurden gemeinsam auf dem Array hybridisiert, hiernach Signal- und Hintergrund-Intensitäten für Cy3 und Cy5 bestimmt und der Quotient des Cy5/Cy3-Signal berechnet.
Ergebnisse: Von den untersuchten cDNAs wurden beim ersten Patienten präoperativ maximal 530 (1s+s) bzw. 130 Gene (2s+s), beim zweiten Patienten 510 (1s+s) bzw. 155 Gene (2s+s) detektiert. Sieben Tage nach Defektverschluss konnten beim ersten Patienten maximal 574 (1s+s) bzw. 488 (2s+s) Gene, beim zweiten Patienten 538 (1s+s) bzw. 478 Gene (2s+s) detektiert werden. Bei beiden Patienten kam es zu einer Normalisierung des Expressionsprofils für MMP’s und TIMP’s. Auch die Expression inflammatorischer Gene (u. a. IL-1ß, -6, -8, CD74, APRIL, TRAILR3) normalisierte sich nach Lappenplastik. Eine deutliche Hoch-Regulation trat im Wundbett beider Lappenplastiken für HBEGF, TGF-α, TGF-ß1 und VEGF auf. bFGF und FGF-14 wurden nur im Wundgrund des Muskellappens vermehrt exprimiert.
Schlussfolgerung: Sowohl nach Perforator- als auch Muskellappen kommt es zu veränderten Expressionsprofilen mit Normalisierung des MMP:TIMP-Gleichgewichtes, antiinflammatorischer Wirkung und gesteigerter Angiogenese. Problemwunden stellen damit keine Kontraindikation für Perforatorlappenplastiken dar.