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125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Erste deutsche prospektive Multicenterstudie zur operativen Behandlung der komplexen Analfistel mit dem Fistelplug

Meeting Abstract

  • corresponding author T. Schwandner - Klinik für Allgemein-, Viszeral-,Thorax- und Transplantationschirurgie der Universität Giessen, Giessen, Deutschland
  • M.H. Roblick - EDZ Mittelhessen, Deutschland
  • M. Hirschburger - Klinik für Allgemein-, Viszeral-,Thorax- und Transplantationschirurgie der Universität Giessen, Giessen, Deutschland
  • H. Janssen - Klinik für Allgemein-, Viszeral-,Thorax- und Transplantationschirurgie der Universität Giessen, Giessen, Deutschland
  • W. Padberg - Klinik für Allgemein-, Viszeral-,Thorax- und Transplantationschirurgie der Universität Giessen, Giessen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch9601

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2008/08dgch553.shtml

Veröffentlicht: 16. April 2008

© 2008 Schwandner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zur operativen Therapie der Analfistel verwendeten wir bisher die Fistelspaltung, Fibrinklebung und den Advancement flap.Leider finden sich auch bei diesen Verfahren hohe Rezidivraten bzw. Versagerquoten.Seit ca. 1.5 Jahren gibt es mit dem Fistelplug ein weiteres Verfahren zur Behandlung der komplexen Analfisteln. Um das postoperative Outcome dieses Verfahrens zu evaluieren wurde diese prospektive Studie anhand von 60 Patienten multizentrisch durchgeführt

Material und Methoden: Der Plug besteht aus einem Schweinekollagengerüst mit fast identischer Struktur wie beim Menschen. Nach Implantation im Fistelbereich findet eine Geweberemodellierung statt.In unserer Studie wurden alle transsphinktären komplexen Analfisteln mit einer Mindestlänge von 3cm in die Studie aufgenommen, alle waren mindestens 8 Wochen mittels Fadendrainage behandelt.Anhand eines festgelegten Studiendesigns wurden die Patienten mittels Scores und Evaluationsbögen nachuntersucht.

Ergebnisse: Wir führten 60 Fistelplugoperationen durch. Das mediane Alter war 47 Jahre(27-77), die Fistellänge betrug im median 5cm (3-8cm).Das mediane Follow-up betrug 12 Wochen.Bei 38 Patienten (63,3%) war die Fistel geheilt, bei 14 Patienten (23,3%) kam es zu keiner Heilung, 8 Patienten (13,3%) waren im Heilungsprozess mit noch offenem Fistelostium. In keinem der Fälle kam es postoperativ zu einer Inkontinenz.

Schlussfolgerung: Der Fistelplug stellt unserer Meinung nach eine gute Möglichkeit der Fistelversorgung dar.Hierfür spricht vor allem, dass die native Anatomie erhalten bleibt und die Kontinenz geschont wird.Sicherlich müssen wir Langzeitergebnisse abwarten, darüber hinaus muss über die Kosten des Fistelplugs diskutiert werden.