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Simulationstraining verbessert die Leistung am Laparoskopiesimulator- auch bei ineffektiver Stressbewältigung und niedriger Selbsteinschätzung
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Veröffentlicht: | 16. April 2008 |
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Einleitung: Bei Ausbildungsanfängern wurde der Trainingseffekt der virtuellen Laparoskopie unter Berücksichtigung habitueller Persönlichkeitsmerkmale zur Stressbewältigung, Motivation und Selbsteinschätzung randomisiert untersucht.
Material und Methoden: 50 Ausbildungsanfänger ohne jede Laparoskopieerfahrung wurden eingeschlossen. Zur Ermittlung des Basiswertes für die Leistung, führte jeder Teilnehmer sieben definierte Basismodule in zwei verschiedenen Schwierigkeitsgraden am Laparoskopiesimulator LapSim durch.Habituelle Persönlichkeitsmerkmale zur Stressbewältigung, Motivationsprüfung und Selbsteinschätzung wurden mit Hilfe valider psychometrischer Testverfahren (SVF78, QCM und GSE) gemessen. Anschließend wurden die Teilnehmer in eine Trainingsgruppe mit dreimonatigem Laparoskopietraining und eine untrainierte Gruppe ohne Laparoskopietraining randomisiert. Nach drei Monaten führten alle Teilnehmer die sieben Basismodule erneut zweimal durch. Als Endpunkt wurde das Modul „Schneiden mit der Ultraschallschere“ im höchsten Schwierigkeitsgrad definiert. Die Ergebnisse der psychometrischen Tests und die Leistungen am Laparoskopiesimulator vor und nach Training bzw. ohne jedes Training wurden durch eine Spearman- Analyse korreliert.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 1400 Messungen am Laparoskopiesimulator zur Ermittlung der Leistung ausgewertet. Die Punktwerte für Zeit, simulierten Gewebeschaden und Effektivität wurden als Leistungsmerkmale definiert. Die Basiswerte beider Gruppen unterschieden sich nicht signifikant. In der Endpunktanalyse zeigte die trainierte Gruppe eine signifikant bessere laparoskopische Leistung (Zeit: p= 0,008, simulierter Gewebeschaden p= 0,01, Effektivität p= 0,004) als die untrainierte. In der Gruppe untrainierter erbrachten Teilnehmer mit ineffektiver Stressbewältigung und niedriger Selbsteinschätzung eine signifikant schlechtere laparoskopische Leistung (Zeit: p= 0,0001, simulierter Gewebeschaden p= 0,005, Effektivität p= 0,001) als Teilnehmer mit positiver Stressbewältigung und hoher Selbsteinschätzung. In der Gruppe trainierter ließen sich keine Unterschiede in der laparoskopischen Leistung zwischen Teilnehmern mit ineffektiver Stressbewältigung und niedriger Selbsteinschätzung und Teilnehmern mit effektiver Stressbewältigung und hoher Selbsteinschätzung nachweisen. Effektive Stressbewältigung korrelierte in dieser Gruppe positiv mit dem Zeitfaktor (p= 0,01) und der Effektivität (p= 0,048) der laparoskopischen Leistung.
Schlussfolgerung: Niedrige Selbsteinschätzung und ineffektive Stressbewältigung korrelieren bei Ausbildungsanfängern mit schlechter Leistung am Laparoskopiesimulator. Training verbessert die Leistung in der virtuellen Laparoskopie und gleicht negative Effekte defizitärer Stressbewältigung und Selbsteinschätzung aus.