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Laparoskopische Versorgung biliodigestiver Fisteln
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Veröffentlicht: | 16. April 2008 |
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Einleitung: Biliodigestive Fisteln sind seltene Komplikationen der chronischen und akuten Cholecystitis und werden in der Literatur mit einer Häufigkeit von 0,8 bis 2,9% angegeben. Während die laparoskopische Cholecystektomie zur Behandlung der Steincholecystitis das Verfahren der Wahl darstellt, wird die minmal-invasive Versorgung biliodigestiver Fisteln kontrovers diskutiert.
Material und Methoden: Zwischen August 2005 und Juli 2007 fanden sich unter allen am Klinikum Südstadt Rostock durchgeführten laparoskopischen Cholecystektomien in 2,39% der Fälle biliodigestive Fisteln. Unter diesen 15 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 70 Jahren (64 – 78) überwog der Anteil der Frauen mit 73,3%. Alle Fisteln konnten laparoskopisch versorgt werden.
Ergebnisse: Die Indikation zur laparoskopischen Cholecystektomie bestand bei 10 Patienten (66,7%) frühelektiv nach biliärer Pankreatitis mit Z.n. Gallengangssanierung (ERC und EPT), bei 5 Patienten (33,3%) auf Grund einer akuten Cholecystitis. Alle Fisteln wurden intraoperativ diagnostiziert und konnten laparoskopisch nach subtiler Präparation unter Verwendung eines Staplers versorgt werden. 8 mal (53,3%) lagen Fisteln zum Colon transversum und 7 mal (46,7%) zum Magenantrum vor. In 5 Fällen (33,3%) fand sich eine schwere akute Cholecystitis, in 6 Fällen (40%) eine Schrumpfgallenblase und in 4 (26,7%) Fällen eine ausgeprägte chronische Cholecystitis. Intra- und postoperative Komplikationen wurden in dieser Patientengruppe nicht beobachtet. Die durchschnittliche OP-Dauer betrug 90min, die mittlere postoperative Verweildauer lag bei 7,1 Tage (6 – 10).
Schlussfolgerung: Biliodigestive Fisteln können laparoskopisch suffizient versorgt werden und sind grundsätzlich nicht als Kontraindikation für diese Technik zu betrachten.