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125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Tissue Microarray Analyse der Expression von p21, p27, p53, TS und Ki-67 im Resttumorgewebe nach neoadjuvanter Radiochemotherapie beim Rektumkarzinom zur Prädiktion des Lymphknotenstatus

Meeting Abstract

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  • corresponding author T. Leibold - Department of Surgery, Colorectal Service, Memorial Sloan-Kettering Cancer Center, New York, USA
  • J. Shia - Department of Pathology, Memorial Sloan-Kettering Cancer Center, New York, USA
  • E. Riedel - Department of Epidemiology and Biostatistics, Memorial Sloan-Kettering Cancer Center, New York, USA
  • J.G. Guillem - Department of Surgery, Colorectal Service, Memorial Sloan-Kettering Cancer Center, New York, USA

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch9851

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2008/08dgch491.shtml

Veröffentlicht: 16. April 2008

© 2008 Leibold et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In Studien konnte gezeigt werden, dass die Expression von p21, p27, p53 und Ki-67 im Tumorgewebe von Adenokarzinomen des Rektums von prognostischer Relevanz ist. Ebenso scheint eine Verbindung zwischen der Expression von p21, p27 and p53 und dem Ansprechen auf die neoadjuvante Therapie zu bestehen. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob die Expression dieser Zell-Zyklus Proteine und Proliferationsmarker im Resttumorgewebe nach neoadjuvanter Therapie mit dem Lymphknotenstatus korreliert und ob sich dadurch Patienten identifizieren lassen, die ggf. auch durch weniger invasive Verfahren wie z.B. eine Lokalexzision kurativ behandelt werden könnten.

Material und Methoden: 126 prospektiv eingeschlossene Patienten mit Rektumkarzinomen wurden einer neoadjuvanten Radiochemotherapie (5040 cGy mit 5-FU) zugeführt und 6-8 Wochen nach Abschluss der neoadjuvanten Behandlung mittels TME onkologisch radikal reseziert. Pro Patient wurden 10 Proben mit repräsentativem Tumorgewebe auf 2 Tissue micorarrays verteilt. 5µm Schnitte wurden anschließend zur Durchführung der immunhistochemischen Untersuchungen verwendet. Ein Färbungsindex (FI) [Prozentsatz gefärbter Zellen x Färbungsintesität (schwach=1, mittel=2, stark=3)] wurde für jede einzelne Probe berechnet (Höchster Wert = 300) und anschließend wurde der mittlere FI für jeden Patient bestimmt. Der mittlere und mediane FI für jeden einzelnen Marker wurde für Patienten mit und ohne Lymphknotenmetastasen errechnet und miteinander verglichen.

Ergebnisse: Bei 26 Patienten (20.6%) war pathohistologisch nach neoadjuvanter Therapie kein Tumorgewebe mehr nachweisbar, so dass diese Patienten ausgeschlossen werden mussten. Somit blieben 100 Patienten mit Resttumorgewebe nach neoadjuvanter Behandlung bei denen ein Tissue Microarray angelegt werden konnte. In 37 Fällen konnten keine immunhistochemischen Färbungen vorgenommen werden, da es im Zuge der Aufarbeitung zum Verlust einzelner Proben gekommen war bzw. in den einzelnen Proben keine Tumorzellen nachweisbar waren. Letztlich konnten 63 Patienten in die immunhistochemische Analyse einbezogen werden. Bei 37 Patienten (58,7%) fanden sich bei der pathologischen Aufarbeitung des Resektates keine Lymphknotenmetastasen wogegen 26 Patienten (41.3%) Lymphknotenmetastasen aufwiesen. Die statistische Analyse zeigte einen signifikanten Unterschied (10% Signifianzniveau) zwischen pN-negativen und pN-positiven Patienten in der Expression von p27 und p53. Testet man p53 und p27 in einer multivariaten Analyse so scheint p27 signifikant zu bleiben (p=0.03). Die Ergebnisse für alle Marker sind in Tabelle 1 [Tab. 1] dargestellt.

Schlussfolgerung: Wir konnten 2 Zell-Zyklus Proteine identifizieren deren Expression im Resttumorgewebe nach neoadjuvanter Therapie mit dem Vorhandensein bzw. Fehlen von Lymphknotenmetastasen zu korrelieren scheint. Sollte hierdurch eine zuverlässige Beurteilung zum Vorliegen von Lymphknotenmetastasen möglich sein, könnten präoperativ Patienten identifiziert werden, die eventuell auch durch eine Lokalexzision des Tumor kurativ behandelt werden könnten und denen somit eine ausgedehnte Rektumresektion erspart werden könnte.