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125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Operation der intrathorakalen Struma - immer mit Sternotomie/ Thorakotomie und intraoperativem Neuromonitoring?

Meeting Abstract

  • K. Schwarz - Chirurgische Klinik I, Lukaskrankenhaus Neuss, Neuss, Deutschland
  • corresponding author H. Böhner - Chirurgische Klinik I, Lukaskrankenhaus Neuss, Neuss, Deutschland
  • B.J. Lammers - Chirurgische Klinik I, Lukaskrankenhaus Neuss, Neuss, Deutschland
  • P.E. Goretzki - Chirurgische Klinik I, Lukaskrankenhaus Neuss, Neuss, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch9216

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2008/08dgch482.shtml

Veröffentlicht: 16. April 2008

© 2008 Schwarz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die operative Therapie der intrathorakalen Struma stellt immer eine Herrausforderung an den Operateur dar. Ziel unserer retrospektiven Analyse ist es, das Management der intrathorakalen Struma insbesondere hinsichtlicheder Planung des optimalen Zugangswegs zu dokumentieren.

Material und Methoden: Alle Patienten, die in unserer Klinik zwischen 3/2002 und 9/2007 an einer intrathorakalen Struma operiert wurden gingen in die Untersuchung ein. Das intraoperative Neuromonitoring (IONM), Lupenbrille und Vessel sealing wurden routinemässig benutzt.

Ergebnisse: 30 Patienten (17 w, 13 m), mittleres Alter 59 Jahre (34-83 J)gingen in die Studie ein. Alle hatten eine Schichtbilduntersuchung. Eine Patientin hatte eine vorbestehende Recurrensparese. 11 Patienten wurden sternotomiert, eine rechtsseitig thorakotomiert. Das Resektionsvolumen lag in dieser Gruppe im Median bei 271,2g (vs. 249,9g unter den übrigen 18 Pat.). In der Gruppe der Sternotomierten zeigten sich drei fortgeschrittene (2x pT3, 1x pT4) Schliddrüsencarzinome, welche vorher nicht bekannt waren. Es musste postoperativ ein mal ein zunnehmender Pneumothorax drainiert werden, einmal eine Tracheostomie wegen einer Tracheomalazie angelegt werden und einmal wurde wegen einer Wundinfektion revidiert. Alle Pat. wurden postoperativ intensivmedizinisch behandelt, im Median 3,75 (1-14) Tage. Die Verweildauer postop. betrug im Mittel 10,9 (3-28) Tage. Bei den von kollar operierten Patienten kam es zu zwei Recurrensparesen, die u. U. durch eine Sternotomie hätten vermieden werden können. Einen permanenten Hypoparathyreoidismus sahen wir in keinem Fall. Kein Patient verstarb.

Schlussfolgerung: Das Management der intrathorakalen Struma erfordert besondere Erfahrung in kollaren wie thorakalen Zugangswegen. Obwohl die meisten Patienten von kollar aus entwickelt werden können, sollte zur sichereren Schonung der Nn. recurrentes neben einem intraoperativen Neuromonitoring in Einzelfällen dem größeren operativen Trauma, dem thorakalen Zugang, der Vorzug gegeben werden.