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Experimentelle Untersuchungen zur intraoperativen Erfolgskontrolle bei der laparoskopischen Fundoplikatio
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Veröffentlicht: | 16. April 2008 |
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Einleitung: Die postoperative Dysphagie nach der Fundoplikatio wird durch eine zu enge Hiatoplastik oder Fundusmanschette bestimmt. Die in der offenen Technik bewährte 2-Finger-Probe kann laparoskopisch nicht durchgeführt werden. Ziel unserer Studie war es, Möglichkeiten der intraoperativen Erfolgskontrolle zu untersuchen.
Material und Methoden: Die Untersuchungen wurden als Akutversuch an 9 Hausschweinen. Nach jedem Operationsschritt erfolgte eine 4-Kanal-Perfusionsmanometrie. 4 Tiere erhielten eine weite und 5 Tiere eine enge Fundoplikatio. Die Weite der Fundoplikatio wurde dabei nicht nur manometrisch, sondern auch mechanisch mit einer Babcockzange und Newtonmeter, endoskopisch und radiologisch beurteilt. Abschließend wurden die Tiere laparotomiert und die Fundoplikatio offen beurteilt und ausgemessen.
Ergebnisse: Ergebnis: Manometrisch bestand der UÖS der Schweine aus einer 7,95cm (Interquartilabstand: 3,45cm) langen zweigipfligen Hochdruckzone, wovon der distale Gipfel dem muskulären Anteil und der proximale Gipfel dem Hiatusschlitz entsprach. Der Ruhedruck (Mediandruck) lag nach Narkoseeinleitung bei 7mmHg (IQA: 15,9 mmHg). Nach Anlage der weiten Fundoplikatio stieg er auf 28,5mmHg (IQA: 31,4mmHg), nach enger Fundoplikatio auf 37,8mmHg (IQA: 29,2mmHg). Das Integral über der Hochdruckzone unterschied sich singifikant zwischen weiter Fundoplikatio (Median: 2483,9mmHgmm; IQA: 2984,5mmHgmm) und enger Fundoplikatio (Median: 3849,2mmHgmm; IQA: 3004,5mmHgmm) bei weiten Interquartilabständen. Das Sphinkter-Vektor-Volumen für eine weite Fundoplikatio betrug 199950,33 mmHg2mm (IQA: 341874,14 mmHg2mm), für eine enge Fundoplikatio 426286,92 mmHg2mm (IQA: 620363,98 mmHg2mm). Es ergibt sich zwar ein signifikanter Unterschied (Wilcoxon p<0,01), jedoch ist diese Signifikanz bei sehr breiten Interquartilabständen nur eingeschränkt verwertbar.Das Spreizen einer Babcock-Zange in der Fundoplikatio erforderte eine Kraft von 6,5N +/-033N bei einer weiten Fundoplikatio und von 10,7N +/-0,52N bei enger Fundoplikatio. Dieser Unterschied war signifikant (p<0,01, Wilcoxon-Rangsummentest). Der Kraftaufwand zur Passage eines Gastroskops durch die normal weite Fundoplikatio betrug 7N+/-1,26N und bei enger Fundoplikatio 10,8N+/-0,4N (p<0,01). Dabei wurde eine Kontrastmittelübertritt in den Magen bei normal weiter Fundoplikatio nach der Instillation von 46,0ml+/-3,6ml und bei enger Fundoplikatio von 88,6ml+/-3,6ml Volumen beobachtet, daraus resultierte ein intraösophagealer Druck von 17,5mmHg+/-4,7mmHg bei normal weiter Fundoplikatio und von 80,0mmHg+/-10,6 mmHg bei enger.Der post mortem ausgemessene Durchmesser der weiten Fundoplikatio war mit 3,4+/-0,4cm signifikant größer als der der engen Fundoplikatio mit 1,9+/-0,3cm (p<0,01). Aufgrund der breiten Streuung der intraoperativ erhobenen Druckwerte war die Manometrie weniger zuverlässig zur Vorhersage einer engen oder weiten Fundoplikatio.
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse haben gezeigt, dass die mechanische Überprüfung der Weite einer laparoskopischen Fundoplikatio mit einer Babcock-Zange oder einem Gastroskop besser mit dem Befund einer mechanisch zu engen Fundoplikatio korreliert als die intraoperative Manometrie. Die Überprüfung mit der Babcock-Zange und Newtonmeter war schnell und einfach durchführbar. Die intraoperative Endoskopie war ähnlich zuverlässig, jedoch nicht ohne zusätzliche Maßnahmen zu objektivieren.