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125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Innerbetriebliche und ambulante Kosten der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK)

Meeting Abstract

  • corresponding author E. Knipfer - Abteilung für Gefäßchirurgie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
  • M. Hanke - Abteilung für Gefäßchirurgie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
  • P. Heider - Abteilung für Gefäßchirurgie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
  • J. Behrens - Institut für Pflege- und Gesundheitswissenschaft, Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg
  • H.H. Eckstein - Abteilung für Gefäßchirurgie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch9801

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2008/08dgch362.shtml

Veröffentlicht: 16. April 2008

© 2008 Knipfer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei ca. 20% aller älteren Menschen liegt eine PAVK vor. Die Symptomatik reicht dabei vom beschwerdefreien Patienten bis zur irreversiblen Extremitätenischämie. Aufgrund der Chronizität, der regelhaft vorliegenden Multimorbidität und der beim symptomatischen Patienten notwendigen operativen oder endovaskulären Therapie stellt die PAVK einen relevanten Kostenfaktor dar, der aufgrund der prognostizierten Zunahme der Prävalenz der PAVK in Zukunft noch größere Bedeutung erlangen könnte (Norgren 2007, Margolis 2005).

Material und Methoden: In einer retro- und propspektiven Analyse wurden alle ambulanten und stationären Leistungen und Kosten von 92 PAVK-Patienten unter Zuhilfenahme des Krankenhausinformationssystems (KIS) für ein Jahr erfasst. Für die ambulanten und innerklinischen Krankenhausleistungen wurde der DKG-NT zugrundegelegt. Die Analyse der Daten erfolgte in Anhängigkeit vom klinischen Stadium deskriptiv sowie mittels statistischer Testverfahren (Mann-Whitney-U, Kruskall-Wallis).

Ergebnisse: 1.40% der Studienteilnehmer erhielten einen therapeutischen Eingriff und 75% waren bis zum Ende der Studie gefäßchirurgisch oder endovaskulär versorgt worden 2.Hauptkostenfaktor bei allen Patienten ist der stationäre Aufenthalt (50%), bei gefäßchirurgischen Eingriffen zudem die Operations-, Anästhesiekosten und das Gefäßersatzmaterial. 3.Mit der Schwere der Erkrankung steigen signifikant die Kosten (Stadium II 4.406 - IV 22.448 €/Jahr/Patient), 4.Signifikante Prädiktoren für hohe Kosten sind die kritische Extremitätenischämie (Stadium III und IV, akrale Zyanose, trophische Läsionen) sowie eine zunehmende Einschränkung der schmerzfreien Gehstrecke

Schlussfolgerung: Die PAVK stellt in fortgeschrittenen Krankheitsstadien eine kostenintensive Erkrankung dar. Einer optimalen konservativen Therapie (Behandlung der Gefäßrisikofaktoren, medikamentöse Sekundärprophylaxe, Gehtraining, Änderung des Lebensstils) kommt deshalb allergrößte Bedeutung zu.