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125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Postoperative Korrektureingriffe bei Femurschaftfrakturen im Kindesalter

Meeting Abstract

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  • corresponding author M.M. Kaiser - Klinik für Kinderchirurgie UK-SH Campus Lübeck
  • L.M. Wessel - Klinik für Kinderchirurgie UK-SH Campus Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch9049

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2008/08dgch249.shtml

Veröffentlicht: 16. April 2008

© 2008 Kaiser et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Dislozierte Femurschaftfrakturen bei Kindern und Jugendlichen werden zumeist mittels ESIN (elastisch stabile intramedulläre Nagelung) oder Fixateur externe versorgt. Speziell die ESIN-Versorgung wird als sicheres und kindgerechtes Verfahren gesehen und nur wenige Publikationen berichten über postoperative Komplikationen. Ziel der Arbeit war die Aufarbeitung aller Korrektureingriffe nach osteosynthetischer Versorgung von Femurschaftfrakturen.

Material und Methoden: Retrospektiv wurden alle Unterlagen ausgewertet von Patienten, die wegen einer Femurschaftfraktur an der Kinderchirurgischen Universitätsklinik Mannheim (1992-1996, n = 45 Osteosynthesen) bzw. an der Kinderchirurgischen Universitätsklinik Lübeck (2002-2006, n = 46 Ostesynthesen) operiert wurden

Ergebnisse: Nach 18 von 91 Osteosynthesen waren Korrekturen erforderlich. Nach ESIN wurde 4mal auf Fixateur gewechselt bzw. 2mal zusätzlich ein Fixateur angebracht. Bei 11 Patienten wurde primär zusätzlich im Gips immobilisiert, 3 als nicht ausreichend stabil eingeschätzt. In 6 Fällen wurde nachreponiert, ein Gips angelegt oder die ESINs wegen Hautirritation gekürzt. 2mal wurde eine Kombination aus ESIN / Fixateur bzw. ESIN / Schraube eingesetzt. Nach 7 Fixateur-Anlagen wurde auf eine Plattenosteosynthese gewechselt. Bei 10 Kindern trat während der Fixateur-Behandlung eine lokale Infektion auf.

Schlussfolgerung: Eine Analyse der Daten und der Literatur zeigt, daß Probleme nach Osteosynthesen von Femurschaftfrakturen nicht selten sind. Eine optimale Stabilität kann mit den Verfahren nicht immer erzielt werden, besonders problematisch sind Frakturen bei Adoleszenten bzw. lange Spiral- oder Trümmerfrakturen. Den Ergebnissen gegenüber steht der Anspruch, in einem einzigen und einzeitigen Verfahren eine optimale und kindgerechte Versorgung zu gewährleisten. Somit sollte die Versorgung dieser Frakturen immer einem erfahrenen OP-Team überlassen werden, ggf. auch erst am Folgetag unter optimalen Bedingungen. Biomechanische Untersuchungen hinsichtlich der Therapieoptimierung sind nötig.