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125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Prognostische Bedeutung chromosomaler Aberrationen bei Patienten mit hepatozellulärem Karzinom

Meeting Abstract

  • corresponding author K. Homayounfar - Klinik fuer Allgemein- und Viszeralchirurgie, Universitaetsmedizin Goettingen, Georg-August-Universitaet, Goettingen, Deutschland
  • B. Gunawan - Institut fuer Pathologie, Universitaetsmedizin Goettingen, Georg-August-Universitaet, Goettingen, Deutschland
  • B. Sander - Institut fuer Pathologie, Universitaetsmedizin Goettingen, Georg-August-Universitaet, Goettingen, Deutschland
  • H. Becker - Klinik fuer Allgemein- und Viszeralchirurgie, Universitaetsmedizin Goettingen, Georg-August-Universitaet, Goettingen, Deutschland
  • T. Lorf - Klinik fuer Allgemein- und Viszeralchirurgie, Universitaetsmedizin Goettingen, Georg-August-Universitaet, Goettingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch9383

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2008/08dgch160.shtml

Veröffentlicht: 16. April 2008

© 2008 Homayounfar et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) stellt die fünfthäufigste Krebsentität dar und seine Inzidenz nimmt weltweit zu. Resektion und Lebertransplantation sind etablierte chirurgische Behandlungskonzepte mit kurativem Anspruch, die zu 5-Jahres-Überlebensraten von über 50% führen können. Genetische Alterationen sind in einer Vielzahl von Studien beschrieben und werden als Grundlage für unterschiedliche Hypothesen zur Hepatokarzinogenese genutzt. Die Bedeutung chromosomaler Aberrationen für die Prognoseabschätzung ist nicht bekannt.

Material und Methoden: In einer Pilotstudie wurde das Tumorgewebe von 48 Patienten mit HCC, die in kurativer Intention reseziert/transplantiert worden waren, mittels comparativer genomischer Hybridisierung (CGH) auf chromosomale Imbalancen untersucht und diese anhand der Überlebensdaten bezüglich ihrer prognostischen Relevanz analysiert.

Ergebnisse: Die häufigsten DNA-Gewinne zeigten sich auf den chromosomalen Abschnitten 8q, 1q, 17q, 7q (incl. R1/R2) und 20q, die häufigsten DNA-Verluste auf 8p, 6q, 4q, 13q, 14q und 1p. Die 5-Jahres-Überlebensrate (5-JÜLR) des Gesamtkollektivs lag bei 62 %. Für die R0 resezierten Patienten (n=41) fand sich eine Korrelation des Gesamtüberlebens mit der Zahl der DNA-Zugewinne: die 5-JÜLR für die durch weniger als vier Gains definierte Gruppe betrug ~85%, die 5-JÜLR für die durch vier oder mehr Gains definierte dagegen ~25% (p = 0,009).

Schlussfolgerung: Eine Prognoseabschätzung für Patienten mit R0-reseziertem HCC könnte anhand der CGH möglich sein. Weiterführende Untersuchungen an einem größeren Kollektiv sind geplant, um eine mögliche Bedeutung einzelner chromosomaler Imbalancen auf das krankheitsfreie Überleben und insbesondere hinsichtlich einer Therapiestratifizierung zu untersuchen.