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Prognostische Bedeutung chromosomaler Aberrationen bei Patienten mit hepatozellulärem Karzinom
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Veröffentlicht: | 16. April 2008 |
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Einleitung: Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) stellt die fünfthäufigste Krebsentität dar und seine Inzidenz nimmt weltweit zu. Resektion und Lebertransplantation sind etablierte chirurgische Behandlungskonzepte mit kurativem Anspruch, die zu 5-Jahres-Überlebensraten von über 50% führen können. Genetische Alterationen sind in einer Vielzahl von Studien beschrieben und werden als Grundlage für unterschiedliche Hypothesen zur Hepatokarzinogenese genutzt. Die Bedeutung chromosomaler Aberrationen für die Prognoseabschätzung ist nicht bekannt.
Material und Methoden: In einer Pilotstudie wurde das Tumorgewebe von 48 Patienten mit HCC, die in kurativer Intention reseziert/transplantiert worden waren, mittels comparativer genomischer Hybridisierung (CGH) auf chromosomale Imbalancen untersucht und diese anhand der Überlebensdaten bezüglich ihrer prognostischen Relevanz analysiert.
Ergebnisse: Die häufigsten DNA-Gewinne zeigten sich auf den chromosomalen Abschnitten 8q, 1q, 17q, 7q (incl. R1/R2) und 20q, die häufigsten DNA-Verluste auf 8p, 6q, 4q, 13q, 14q und 1p. Die 5-Jahres-Überlebensrate (5-JÜLR) des Gesamtkollektivs lag bei 62 %. Für die R0 resezierten Patienten (n=41) fand sich eine Korrelation des Gesamtüberlebens mit der Zahl der DNA-Zugewinne: die 5-JÜLR für die durch weniger als vier Gains definierte Gruppe betrug ~85%, die 5-JÜLR für die durch vier oder mehr Gains definierte dagegen ~25% (p = 0,009).
Schlussfolgerung: Eine Prognoseabschätzung für Patienten mit R0-reseziertem HCC könnte anhand der CGH möglich sein. Weiterführende Untersuchungen an einem größeren Kollektiv sind geplant, um eine mögliche Bedeutung einzelner chromosomaler Imbalancen auf das krankheitsfreie Überleben und insbesondere hinsichtlich einer Therapiestratifizierung zu untersuchen.