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125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Funktionelle Langzeitergebnisse, Morbidität und Lebensqualität nach sphinktererhaltender Rektumresektion und Rekonstruktion mit und ohne Pouch: Ergebnisse einer prospektiv-randomisierten Multicenterstudie

Meeting Abstract

  • B.K. Kirchdorfer - Städt.Klinikum München GmbH Klinikum Neuperlach, Klinik für Allgemein/Viszeralchirurgie und Koloproktologie, München, Deutschland
  • corresponding author R. Ruppert - Städt.Klinikum München GmbH Klinikum Neuperlach, Klinik für Allgemein/Viszeralchirurgie und Koloproktologie, München, Deutschland
  • M. Tietze - Klinikum Ostallgäu-Kaufbeuren, Kaufbeuren, Deutschland
  • M. Zutshi - Cleveland Clinic, Cleveland, Ohio, U.S.A.
  • V. Fazio - Cleveland Clinic, Cleveland, Ohio, U.S.A.
  • A. Fürst - Klinik für Chirurgie, Caritas Krankenhaus St.Josef, Regensburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch9509

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2008/08dgch054.shtml

Veröffentlicht: 16. April 2008

© 2008 Kirchdorfer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Es war Ziel dieser randomisierten Studie, funktionelle und chirurgische Langzeitergebnisse sowie die Lebensqualität nach tiefer anteriorer Rektumresektion wegen eines Rektumkarzinomes in Abhängigkeit vom Rekonstruktionsverfahren zu evaluieren. Die deutschen Daten der internationalen Multicenterstudie werden demonstriert (Studienteilnehmer: Klinikum Neuperlach München, Universitätsklinik Regensburg)

Material und Methoden: Es wurde eine prospektiv randomisierte Multicenterstudie durchgeführt. Eingeschlossen wurden Patienten mit tiefsitzendem Rektumkarzinom, bei denen eine tiefe Rektumresektion (mit TME) erfolgte. Die Randomisierung intraoperativ wurrde in Abhängigkeit des Rekonstruktionsverfahrens durchgeführt und beinhaltete 4 Gruppen: Gruppe A: J-Pouch möglich (A1: J-Pouch; A2: Coloplasty Pouch) bzw. Gruppe B: Kein J-Pouch möglich (B1: Coloplasty Pouch; B2: Koloanale Anastomose). Primäre Endpunkte waren funktionelle Langzeitergebnisse (24 Monate), Morbidität und Lebensqualität (SF 36)

Ergebnisse: Insgesamt wurden 101 Pat. in die Studie eingeschlossen: Gruppe A: J-Pouch möglich (A1: J-Pouch, n=32; A2: Coloplasty Pouch, n=33) bzw. Gruppe B: kein J-Pouch möglich (B1: Coloplasty Pouch, n=16; B2: Koloanale Anastomose, n=20). Die 4 Gruppen unterscheiden sich nicht signifikant hinsichtlich Alter, Geschlecht,ASA-Status, Tumorlokalisation und UICC Stadium (p>0,05). Hinsichtlich Morbidität gab es keine signifikanten Gruppenunterschiede.Im Rahmen der Nachuntersuchung 24 Monate postoperativ (n=88) bestanden keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Stuhlfrequenz beim Vergleich Coloplasty-Pouch versus Koloanale Anastomose (3,55 vs.4,07; p>0,05). Hingegen hatten Patienten mit J-Pouch eine signifikant niedrigere Stuhlfrequenz als Pat. mit Coloplasty-Pouch (2,69 vs.3,46; p<0,01). Kein Unterschied bestand in der Lebensqualität zwischen den verschiedenen Rekonstruktionsverfahren.

Schlussfolgerung: Funktionell ist der Kolon J-Pouch als neorektales Rekonstruktionsverfahren dem Coloplasty-Pouch und der geraden koloanalen Anastomose bei vergleichbarer Morbidität überlegen. Ist in technischer Hinsicht eine J-Pouch Konstruktion nicht möglich, bietet der Coloplasty Pouch gegenüber der geraden Anastomose keine funktionellen Vorteile