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Detektion von kolorektalen Karzinomen mittels eines Septin 9 Methylierungsassays im peripheren Blut
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Veröffentlicht: | 16. April 2008 |
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Einleitung: Obwohl die Erkennung von kolorektalen Karzinomen (CRC) im Frühstadium zu einer 5-Jahresüberlebensrate von > 90% führen kann, ist das CRC die zweithäufigste Ursache für krebsassoziierte Todesfälle. Um ein effektives Screening und eine Verlaufskontrolle von kolorektalen Karzinomen zu ermöglichen, werden sensitive und spezifische Marker benötigt, da die Koloskopie von vielen Menschen abgelehnt wird. So unterziehen sich in den USA weniger als 45% der Personen, für die eine Vorsorgeuntersuchung empfohlen wird, einem Screening Test. Eine fehlerhafte DNA-Methylierung findet in der frühen Karzinogenese statt. Diese ist stabil und kann in primären Gewebe aber auch im Blut bestimmt werden. DNA-Methylierungsmarker stellen damit viel versprechende Kandidaten für das Screening von kolorektalen Karzinomen dar. In einer genomweite Suche nach Methylierungsmarkern fanden wir Septin 9 als möglichen Marker des CRC. Nun führten wir eine multizentrische Fall-Kontroll Studie zur Validierung eines Blut-basierten Test auf methylierte DNA (Septin 9) zur Erkennung von CRC durch.
Material und Methoden: Mittels eines PCR Assays wurde die Hypermethylierung von Septin 9 in der DNA, welche aus Patientenplasma extrahiert wurde, untersucht. In einem Trainingsset von 354 Plasmaproben (252 CRC und 102 endoskopisch gesunde Kontrollen) wurde der Test optimiert und nachfolgend in einer verblindeten, unabhängigen Studie von 309 Proben (126 CRC und 183 endoskopisch gesunde Kontrollen) validiert. Darüber hinaus wurden auch 168 Polypen und 411 zusätzliche Kontrollen (z.B. andere Karzinome, entzündliche und metabolische Erkrankungen) analysiert.
Ergebnisse: Die auf Septin 9 basierende Klassifikation der Blutproben führte zu einer Detektion von 48% (120/252) der CRC und 93% der Kontrollen (7/102) im Trainingsset. Im Testset waren 58% (73/126) der CRCs und 10% (18/183) der Kontrollen positiv für Septin 9 und bestätigten damit die Ergebnisse des Trainingssets. Der Einschluß einer weiteren Wiederholungsmessung erhöhte die Sensitivität des Assays im Testset auf 72% (90/125 der CRCs) bei hoher Spezifität von 90% (19/183 der Kontrollen). Die Positivität der Kontrollproben anderer Karzinome und nicht-kanzeröser Erkrankungen waren deutlich geringer (11/96 und 41/315). Die Rate der detektierten Polypen >1cm war ~17%. Tabelle 1 [Tab. 1]
Schlussfolgerung: Die Messung der Septin 9 Methylierung im Plasma stellt eine hoffnungsvolle, minimalinvasive Methode zur Erkennung von CRC aller Stadien dar. Damit könnte die Compliance der Testpopulation deutlich erhöht werden und die Mortalität des CRC vermindert werden. Zukünftige klinische Tests müssen die Ergebnisse bestätigen und die Effektivität bei der Früherkennung zeigen.