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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Ergebnisse nach Coiling arteriovenöser Fisteln im Nierentransplantat

Meeting Abstract

  • corresponding author P. Schenker - Chirurgische Klinik, Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer, Ruhr-Universität-Bochum
  • M. Bülles - Chirurgische Klinik, Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer, Ruhr-Universität-Bochum
  • A. Wunsch - Chirurgische Klinik, Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer, Ruhr-Universität-Bochum
  • M. Schäffer - Chirurgische Klinik, Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer, Ruhr-Universität-Bochum
  • L. Heuser - Radiologische Klinik, Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer, Ruhr-Universität-Bochum
  • R. Viebahn - Chirurgische Klinik, Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer, Ruhr-Universität-Bochum

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7246

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2007/07dgch593.shtml

Veröffentlicht: 1. Oktober 2007

© 2007 Schenker et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die perkutane Nierentransplantatbiopsie gilt nach wie vor als Goldstandard in der Rejektionsdiagnostik nach Transplantation. Dabei ist das Auftreten arteriovenöser Fisteln mit Makrohämaturie eine seltene, jedoch schwere Komplikation nach Transplantatbiopsie.

Material und Methoden: Zwischen 2002-2006 erfolgten in unserem Zentrum bei 327 Patienten 460 Nierentransplantatbiopsien. Dabei traten 15 (3,2%) arteriovenöse (AV) Fisteln auf, die bei 5 Patienten mit einer Makrohämaturie assoziiert waren. Bei 14 Patienten erfolgte interventionell-radiologisch eine transfemorale cross-over Embolisation durch Coiling der AV-Fistel im Transplantat.In dieser Studie sollten die Ergebnisse und Komplikationen nach Coiling, insbesondere die postinterventionelle Nierenperfusion und Nierenfunktion untersucht werden.

Ergebnisse: Alle AV-Fisteln konnten angiografisch gesichert verschlossen werden.Dabei erfolgte bei 2 Patienten eine Lipiodol/Histoacryl-Embolisation, bei 12 Patienten ein Coiling mittels GDC- oder Tornado-Microcoils. Technisch kam es bei einem Patienten zu einer hämodynamisch irrelevanten Minorkomplikation durch Fehlplatzierung einer Platinspirale im Bereich der A. renalis und A.iliaca communis. Pro Untersuchung wurden durchschnittlich 26ml (±22,8ml) Kontrastmittel benötigt bei einer mittleren Untersuchungszeit von 119min (±35,7min).Die Makrohämaturie sistierte bei allen 5 Patienten postinterventionell. Dopplersongrafisch und perfusionsszintigrafisch wurde bei 2/14 Patienten ein kleiner segmentaler Perfusionsdefekt beobachtet. Bei 8/14 Patienten konnte eine Funktionsverbesserung des Nierentransplantates mit einem mittleren Abfall des Serumkreatinins um 0,5mg/dl innerhalb einer Woche verzeichnet werden. Bei 3 Patienten ergab sich keine signifikante Änderung hinsichtlich der Funktion, 3 Transplantatnieren blieben funktionslos.

Schlussfolgerung: Durch perkutanes transfemorales Coiling oder Histoacryl-Embolisation ist ein suffizienter Verschluß arteriovenöser Fisteln im Nierentransplantat sicher und komplikationsarm möglich. Durch Verschluß der AV-Fistel sistierten alle Makrohämaturien. Bei 57% der Patienten konnte eine Funktionsverbesserung des Nierentransplantates erreicht werden.