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Intraluminale Messung des gastralen Blutflusses und der Sauerstoffsättigung mittels eines kombinierten Laser-Dopplers und Gewebespektrometer
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Veröffentlicht: | 1. Oktober 2007 |
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Einleitung: Die Bildung eines Magenschlauches für die Rekonstruktion nach Ösophagektomie induziert Mikrozirkulationsstörungen im Anastomosengebiet des Fundus, die der wichtigste pathophysiologische Faktor der postoperativen Anastomoseninsuffizienz sind. Für ein kontinuierliches Monitoring der gastralen Mikrozirkulation intra- und postoperativ von intraluminal stehen bisher keine geiegneten Methoden zur Verfügung. Ziel dieser Untersuchung war die Evaluation einer neuen gastralen Mikrosonde zur Messung der intraluminalen mukosalen Mikrozirkulation. Diese Messungen sollten in verschiedenen Arealen des Magens durchgeführt werden, um gleichzeitig die aus Tierversuchen bekannte Minderperfusion des Magenfundus beim Menschen zu überprüfen.
Material und Methoden: In die Untersuchung wurden nach entsprechender Aufklärung 18 Patienten eingeschlossen, die ohne Nachweis einer gastralen Pathologie wegen verschiedener Indikationen endoskopiert wurden. Zur Messung der Mikrozirkulation wurde eine im Durchmesser 3 mm große Sonde eingesetzt, an dessen Spitze ein kombinierter Laser-Doppler und Gewebespektrometer (O2C®, Fa. LEA Medizintechnik) lokalisiert waren. Diese Sonde wurde über den Arbeitskanal des Endoskopes vorgeschoben und an definierten Arealen des Antrum, Corpus und Fundus platziert. Die Messung des Blutflusses (BF, in Perfusion Units, PU) und der Gewebesauerstoffsättigung (SO2, in %) erfolgte kontinuierlich in den verschiedenen Arealen jeweils über 15 Sekunden. Die so gewonnenen Einzelmessungen eines jeden Patienten wurden nach Ausschluss unphysiologischer Werte für jedes Areal gemittelt und in Abhängigkeit vom Variationskoeffizient (VK<0.2) eingeschlossen. Mittels t-Test für verbundene Stichproben wurden die gemittelten Werte für Antrum gegen Fundus (BF: n=10; SO2: n=14) und Corpus gegen Fundus (BF: n=14; SO2: n=15) verglichen.
Ergebnisse: Beim Vergleich Antrum gegen Fundus zeigte sich ein keine signifikante Veränderung des Blutflusses (Antrum: 201 PU ± 40 SD, Fundus: 223 PU ± 29) während die mucosale SO2 im Antrum signifikant höhere Werte ergab (Antrum: 82% ± 10 SD, Fundus: 73% ± 10 %; p=0,0007).Beim Vergleich Corpus gegen Fundus zeigte sich eine signifikante Steigerung des Blutflusses im Fundus (Corpus: 193 PU ± 47 SD, Fundus: 225 PU ± 41 SD; p=0,012). Dem gegenüber konnte keine signifikante Differenz der Sauerstoffsättigung zwischen Corpus und Fundus nachgewiesen werden (Corpus: 77% ± 8 SD, Fundus 73% ± 10 SD).
Schlussfolgerung: Im Magen des Menschen gibt es regionale Unterschiede der mukosalen Mikrozirkulation, die mittels der endoskopisch platzierten Mikrosonde O2C® erfasst werden können.