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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Mechanismus des negativ-inotropen Effektes des Protoneninhibitors Pantoprazol in Mensch und Kaninchen

Meeting Abstract

  • corresponding author N. Teucher - Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinik Göttingen
  • S. Sossalla - Kardiologie und Pneumologie, Universitätsklinik Göttingen
  • G. Tenderich - Thorax- und Kardiovaskularchirurgie, Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen
  • G.L. Smith - Institute for Biomedical and Life Sciences Glasgow
  • L.S. Maier - Kardiologie und Pneumologie, Universitätsklinik Göttingen
  • H. Schwörer - Abteilung für Gastroenterologie und Endokrinologie, Universitätsklinikum Göttingen
  • F.A. Schöndube - Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinik Göttingen
  • G. Hasenfuß - Kardiologie und Pneumologie, Universitätsklinik Göttingen
  • W. Schillinger - Kardiologie und Pneumologie, Universitätsklinik Göttingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7591

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2007/07dgch553.shtml

Veröffentlicht: 1. Oktober 2007

© 2007 Teucher et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Hohe intravenöse Dosen von Protonen-Pumpen-Inhibitoren wie Pantoprazol (PP) werden in der Therapie einer akuten oberen gastrointestinalen Blutung verwendet. Wir untersuchten den Effekt von PP auf Human- und Kaninchenmyokard.

Material und Methoden: Isometrisch kontrahierende Trabekel (Krebs-Henseleit-Buffer, 37°C, pH 7.35, 1,25mM Ca2+) wurden zur Untersuchung der kontraktilen Funktion aus Herzohren von Patienten die einer Operation mit Verwendung der extrakorporalen Zirkulation unterzogen wurden, aus explantierten insuffizienten Ventrikeln von Patienten nach Herztransplantation und aus den Herzen gesunder Kaninchen gewonnen. Letztere dienten zusätzlich der Bestimmung des intrazellulären pH-Wertes mit BCECF. Isolierte ventrikuläre Kaninchenmyozyten dienten zur Untersuchung der Kalziumhomöostase mittels der Fluoreszenzfarbstoffe Fura-2 und Fluo-3 sowie zur Bestimmung der Kalziumaufnahme des Sarkoplasmatischen Retikulums (SR). Gehäutete Muskelstreifen aus Ventrikeln des Kaninchenherzens wurden zur Bestimmung der Kalziumsensitivität der Myofilament verwendet.

Ergebnisse: In Gegenwart von Pantoprazol zeigte sich ein Dosis-abhängiger Abfall der entwickelten Kraft in Trabekeln aus terminal insuffizienten Ventrikeln. Die EC50 dieses Effektes lag bei 17.3±1.3 μg/ml. Ähnliche Effekte konnten in humanen atrialen Trabekeln sowie in ventrikulären Trabekeln des Kaninchens beobachtet werden. In isolierten Herzmuskelzellen zeigte sich in Gegenwart von 40µg/ml Pantoprazol eine verminderte Amplitude der Kalziumtransienten um 25±8%. Die Amplitude des L-Typ Ca2+ Stromes (ICa,L) war um 35±5% und der SR Ca2+-Gehalt um 18±6% vermindert. Die Untersuchung der SR Ca2+ Aufnahme zeigte eine reduzierte Ca2+-Sensitivität (Kd) der SR Ca2+ ATPase (Kontrolle Kd=358±15nM; 40 μg/ml Pantoprazol, Kd=395±12nM (p<0.05). Zusätzliche bewirkt PP eine verminderte Ca2+-aktivierte Kraft der kardialen Myofilamente.

Schlussfolgerung: Pantoprazol reduziert die kontraktile Herzfunktion in-vitro durch eine Verminderung desCa2+ -Stoffwechsels und der Myofilamentaktivität.